Die wissenschaftliche Qualität von Forschungsleistungen in den islamisch-theologischen Studien basiert – wie in anderen Disziplinen auch – auf der Anwendung von Theorien und Methoden und der Rezeption und Weiterentwicklung bestehenden Wissens. Islamische Theologietraditionen stellen hier eingeübte theoretische und methodische Konzepte sowie etablierte Wissensbestände zur Verfügung, etwa im Bereich der Hermeneutik, der Rechts- und Normenlehre oder der systematischen Theologie. Aufgabe von Angehörigen der islamisch-theologischen Studien ist es, zu reflektieren und zu prüfen, wie theoretische Konzepte und Wissensbestände im Kontext des Islams in Deutschland und seiner wissenschaftlichen Reflexion genutzt werden können. Neben dem Erbe der islamischen Tradition bieten sich den deutschen islamisch-theologischen Studien zudem Theorien, Methoden und Wissensbestände anderer Geistes- und Sozialwissenschaften an, die Reflexion des Islams als Religion und gesellschaftliches Phänomen ermöglichen. An dieser Stelle gewinnen bspw. die Islam-, Religions- oder Geschichtswissenschaft, die Soziologie, Pädagogik, Philosophie, evangelische oder katholische Theologie an Bedeutung.
Die Reading Weekends unterstützen die islamisch-theologischen Studien dabei, Forschung und Diskurse des Faches theoretisch, methodisch und inhaltlich weiter zu fundieren, die interdisziplinäre Sprachfähigkeit des Faches auszubauen und die standortübergreifende Reflexion und Weiterentwicklung von Wissensbeständen der islamischen Tradition durch Angehörige des Faches zu stärken. Reading Weekends ermöglichen Angehörigen der islamisch-theologischen Studien, sich intensiv mit Autor_innen, Werken, Theorien und Methoden auseinanderzusetzen, die relevant für grundlegende Forschungs- und Diskursfelder des Faches sind. In Frage kommen dafür sowohl Autor_innen und Werke aus der islamischen Tradition und Gegenwart als auch aus Nachbardisziplinen der islamisch-theologischen Studien.