Muslimische Seelsorge im internationalen Vergleich – AIWG bringt Expertinnen und Experten aus elf verschiedenen Ländern zusammen
Am 23. und 24. Januar 2019 lud die AIWG zu ihrer ersten internationalen Konferenz nach Frankfurt ein. Das Thema lautete “Muslim Chaplaincy – A Resource for Social Welfare?”. Ziel war es, deutsche und internationale Wissenschaftler_innen und Expert_innen aus der Praxis miteinander ins Gespräch zu bringen, um über Potenziale und Herausforderungen einer islamischen Seelsorge im internationalen Vergleich zu diskutieren.
30 Expert_innen aus neun europäischen Ländern, Kanada und der Türkei diskutierten die Entwicklung einer „muslimischen Seelsorge“ als neuen Berufszweig in unterschiedlichen Ländern. Ob in Krankenhäusern, Gefängnissen oder dem Militär – Seelsorge entwickelt sich zu einem wichtigen Handlungsfeld für Musliminnen und Muslime in Europa und Nordamerika. Vertreter_innen von Wissenschaft und Praxis – unter ihnen Theolog_innen, Religionssoziolog_innen, Imame, muslimische und christliche Seelsorger_innen – stellten den Stand der Entwicklungen in den verschiedenen Ländern vor und diskutierten gemeinsame Herausforderungen bei der Etablierung muslimischer Seelsorgeangebote vor. Dabei wurde deutlich, dass Muslim_innen in europäischen und nordamerikanischen Gesellschaften besondere Bedarfe an seelsorgerische Angebote haben, etwa im familiären, beruflichen oder gesellschaftlichen Kontext. Herausforderungen in allen Ländern sind dabei die theologische Grundierung islamischer Seelsorge, ihr methodisch-fachlicher Aufbau sowie die Implementierung seelsorgerischer Angebote dort, wo sie benötigt werden. Das Thema stellt damit eine wichtige Schnittstelle von Wissenschaft und universitärer Ausbildung, Verankerung an der muslimischen Basis und politischem Willen zur Etablierung dar.
Die internationale Konferenz wurde vom Auswärtigen Amt finanziert.