AIWG Alumni_ae erlernen Strategien zum Umgang mit Hass im Netz
Instagram, Facebook und Twitter: Immer mehr Menschen nutzen die sozialen Medien, um sich zu informieren, auszutauschen und mitzudiskutieren. So sehr die sozialen Medien und das Internet die Partizipation und Kommunikation vieler ermöglicht, haben in den vergangenen Jahren jedoch negative Begleiterscheinungen im Netz um sich gegriffen. Ein Beispiel hierfür ist Hate Speech.
Wo endet die Meinungsfreiheit im Netz und wo beginnt Hassrede? Wie können sich Betroffene schützen? Und wie kann die oftmals still mitlesende Mehrheit den Hassredner_innen etwas entgegensetzen und sich mit Betroffenen solidarisieren?
Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des ersten AIWG ALUMNi Trainings am 8. November 2022, zu dem Catharina Iyer, Koordinatorin des MENTi Mentoring Programms, ehemalige Mentees und Praxisfellows eingeladen hatte. Die Idee fürs Training eingebracht hatte Şeyma, ebenfalls ehemalige Teilnehmerin des AIWG Mentoringprogramms und Trainerin bei #BeInterNett. Das gemeinsame Projekt von Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. und RAMSA e.V. bietet pädagogische Angebote im Umgang mit Diskriminierung und Hass im Netz an.
Unter dem Titel „Demokratische Kommunikation im Netz“ sensibilisierte unsere ehemalige Mentee gemeinsam mit ihrer Kollegin Yasemin die Teilnehmer_innen in einem dreistündigen Basistraining dafür, wie Hate Speech zu definieren ist und wann und wie die Betroffenen Hassrede als solche wahrnehmen.
Die beiden Trainerinnen erarbeiteten mit den Workshop-Teilnehmer_innen Strategien dafür, wie mit Hasskommentaren im Netz umgegangen werden kann, welche rechtlichen Regelungen aktuell bestehen und welche Handlungsmöglichkeiten den Betroffenen im Falle von Hate Speech offenstehen. Im zweiten Teil des Workshops durften unsere Alumni_ae das im Training erworbene Wissen praktisch umsetzen.
Das Highlight des Abends war eine Simulationsübung, in der die Workshopteilnehmer_innen in zuvor zufällig zugewiesenen Rollen einen Social Media-Beitrag kommentieren sollten. Der Rollentausch gestattete den Akteur_innen nicht nur einen Perspektivenwechsel, sondern verdeutlichte unseren Alumni_ae auch, wie schnell Diskussionen in den sozialen Medien an Fahrt aufnehmen und in Hass umschlagen können. Anhand der Simulation konnten zudem konkrete Kommunikations- und Handlungsstrategien besprochen werden, um auf Hassrede zu reagieren und sich mit Betroffenen solidarisch zu verhalten.
Noch mehr konkrete Tipps für den Umgang mit Hass im Netz finden sich auch in der Broschüre von #BeInterNett, die auf der Projektwebsite ab Januar 2023 heruntergeladen werden kann.
Zum Abschluss des Coachings stellten die beiden Trainerinnen noch Anlauf- und Beratungsstellen für Betroffene und Außenstehende vor, wie etwa die gemeinnützige Organisation HateAid, die wichtige Meldestelle für Hate Speech HessenGegenHetze sowie jugendschutz.net.
Wir hoffen, dass unsere Alumni_ae nun besser auf Hate Speech vorbereitet sind, indem sie wissen, wie sie als Einzelperson agieren können, um nicht nur sich zu schützen, sondern auch Betroffene von Hate Speech zu unterstützen.
Über die ALUMNi-Arbeit der AIWG
Die AIWG möchte mit ihrer ALUMNi-Arbeit die Absolvent_innen des MENTi Mentoring-Programms und die ehemaligen Praxisfellows auch nach ihrer Zeit als Programmteilnehmer_innen zusammenbringen. Mit ihrer ALUMNi-Arbeit möchte die AIWG ein bundesweites und nachhaltiges Netzwerk von zivilgesellschaftlichen und wissenschaftlichen Experten und Expertinnen schaffen und gemeinsam Visionen für die Gesellschaft entwickeln.