Umweltbildung für den Islamischen Religionsunterricht

Projektbeschreibung

Wie lässt sich ein Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen in muslimischen Glaubensgemeinschaften etablieren? Welche Rolle kann dem islamischen Religionsunterricht und angehenden Religionslehrer_innen zukommen?

Diesen Fragestellungen hat sich die Projektwerkstatt „Umweltbildung für den Islamischen Religionsunterricht“ gewidmet. Wissenschaftler_innen aus der Universität Münster trafen in der Projektwerkstatt auf Muslim_innen aus der Zivilgesellschaft, die sich seit Jahren im Umweltschutz engagieren und innerhalb der muslimischen Communities für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren. Mithilfe des philosophisch- und ethisch-theologischen Zugangs setzte die Gruppe sich zunächst sowohl mit der islamischen Tradition als auch mit neuzeitlichen Denktraditionen kritisch auseinander. Anschließend wurde dieses Wissen religionspädagogisch aufgearbeitet, um eine ganzheitliche, konstruktivistische und islamisch-theologisch begründete Umweltbildung zu erarbeiten. Ein eigens hierfür konzipierter Zertifizierungskurs hat Studierenden der islamisch-theologischen Studien anschließend Zugang zu diesem interdisziplinären Wissen ermöglicht und sie dazu befähigt, ihr theologisches Grundverständnis in praktikables und verantwortungsvolles Handeln zu übersetzen.

Ziel des Projekts war es, durch eine Zusammenführung theoretisch-theologischer Grundgedanken zu Umweltethik und Perspektiven von Akteur_innen aus der Praxis Modelle zu eruieren und zu erarbeiten, die für die muslimische Gesellschaft anwendbar gemacht werden können.

 

Projektergebnisse

 

Veranstaltungen

Die Projektgruppe hat Material und Inhalte für die Vermittlung des Themas Umweltschutz im Rahmen der universitären Ausbildung von Lehrkräften für den Religionsunterricht gemeinsam mit den Teilnehmer_innen des Zertifizierungskurses entwickelt, diskutiert und erprobt. Teilnehmer_innenstimmen zum Zertifizierungskurs können Sie in einem von der Gruppe erstellten Video hören.

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Daneben wurden erste Texte für eine Handreichung zur „Umweltbildung für den Islamischen Religionsunterricht“ verfasst. Eine Veröffentlichung der Handreichung ist in Planung.

Bei der Online-Fachtagung am 12. Juni 2021 mit dem Ethiknetzwerk Christentum und Islam zum Thema „Und nach uns die Sintflut? Umweltethik und Klimakatastrophe im christlich-islamischen Gespräch“ erfolgten theologische Grundlegungen zu einer Umweltethik aus christlicher (Dr. Simone Horstmann) und islamischer (Jun. Prof. Dr. Asmaa El Maaroufi) Perspektive sowie die Erarbeitung pädagogischer Zugänge zur praktischen Auseinandersetzung mit der Thematik.

Im zweitägigen Online-Zertifizierungskurs am 05. und 06. Juni zur „Bedeutung der Artenvielfalt im Islam“ wurden die Grundlagen der islamischen Umweltethik aus der islamischen Tradition vorgestellt, die Bedeutung der Artenvielfalt im Islam theologisch-juristisch sowie ethisch bestimmt und die Herausforderungen in der aktuellen Zeit aufgezeigt. Dazu wurde die gegenwärtige Bedeutung von islamischer Umweltbildung für den islamischen Religionsunterricht diskutiert und methodisch-didaktische Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet.

Die Fortsetzung des Online-Zertifizierungskurses erfolgte am 26. und 27. Juni 2021 mit dem Thema „Umweltbildung für den Islamischen Religionsunterricht“. Die Vermittlung der Grundlagen der Umweltbildung aus einer islamisch-theologischen und insbesondere praktischen Perspektive im islamischen Religionsunterricht standen im Mittelpunkt dieses Online-Kurses.

 

Projektleitung

Asmaa El Maaroufi, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Tanju Doğanay, Dipl. Wirt.-Ing. (FH), Vorstandsvorsitzender NourEnergy e.V.

 

Projektlaufzeit

01. Januar 2021 – 01. Dezember 2021, Corona bedingt verlängert bis zum 31. Januar 2022