Ergebnisse der Shortterm-Forschungsgruppe „Wege zu einer Ethik“ erschienen
Gibt es eine islamische Ethik? Und wie können zeitgenössische ethische Fragen unter Berücksichtigung und Einbeziehung der islamisch-theologischen Tradition(en) beantwortet werden? Antworten hierauf möchte der jetzt im Nomos-Verlag erschienene Sammelband „Wege zu einer Ethik. Neue Ansätze aus Theologie und Recht zwischen modernen Herausforderungen und islamischer Tradition“ der gleichnamigen AIWG Shortterm-Forschungsgruppe geben.
Herausgegeben wurde die Publikation von den Projektleiter_innen Prof. Dr. Serdar Kurnaz, Prof. Dr. Mira Sievers, beide vom Berliner Institut für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität sowie von Prof. Dr. Rana Alsoufi, Institut für Studien und Kultur des Islam an der Goethe-Universität.
Der Sammelband gliedert sich inhaltlich in zwei Teile. Der erste Teil der Publikation analysiert vier Ethikkonzepte von Gelehrten unterschiedlicher theologischer Ausrichtung aus der islamischen Vormoderne, etwa aus der adab-Literatur, sowie aus der islamischen Rechtstheorie (fiqh und uṣūl al-fiqh) bzw. systematischen Theologie (kalām). Im Anschluss daran thematisieren die Beiträge vier zeitgenössische Beispiele aus der Sexualethik, darunter homosexuelle Partnerschaften, Intergeschlechtlichkeit sowie Polygamie.
„Das Projekt „Wege zu einer Ethik“ verstehen wir insgesamt als einen ersten Schritt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem ethischen Erbe des Islams und dessen Relevanz für gegenwärtige moralische Fragestellungen. Wie die Ergebnisse der einzelnen Studien dieses Bands gezeigt haben, sind besonders die Natur und die Funktion der islamischen Ethik-Diskurse in ihrer Pluralität und Heterogenität zu reflektieren. Hieran anzuknüpfen, die Frageperspektiven auf weitere Zeiträume auszudehnen und gegenwärtige Diskussionen intensiver zu rezipieren, stellt weiterhin ein wichtiges Desiderat dar“, so die Herausgeber_innen in der Einführung.
Die Neuerscheinung aus der Reihe „Theologie, Bildung, Ethik und Recht des Islam“ im Nomos Verlag umfasst Beiträge von Fatma Akan Ayyildiz, Bahattin Akyol, Dr. Mehrdad Alipour und Selma Schwarz. Die Publikation ist sowohl als Print-Ausgabe als auch Open-Access erhältlich.
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