Kurzbeschreibung des Projekts

Der Umgang mit den Toten sagt etwas über den Umgang einer Gesellschaft mit den Lebenden aus. Die Frage islamischer Bestattungen in Deutschland ist daher ein wichtiges Thema des gesellschaftlichen Diskurses von Muslim_innen und Nicht-Muslim_innen. Weit mehr als 200 Städte in Deutschland haben auf kommunalen Friedhöfen islamische Grabfelder angelegt.

Muslimische Bestattungen stehen im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Regelungen der Länder und Kommunen auf der einen, sowie den Vorgaben des islamischen Rechts beziehungsweise religiösen Bedürfnissen von Muslim_innen auf der anderen Seite. Zwischen beiden Ansprüchen können Konflikte entstehen, die eine zusätzliche Belastung im Trauerfall für die Angehörigen bedeuten, beispielsweise bei der Sargpflicht oder bei den Ruhefristen einer Grabstätte.

Insgesamt ist zu beobachten, dass die Bestattungsgesetze der Länder mittlerweile stärker individuelle sowie religiöse Bedürfnisse berücksichtigen. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts sind zwei Fragen untersucht worden: Finden die Bemühungen der Länder in den Friedhofssatzungen auf kommunaler Ebene eine Entsprechung? Und werden die kommunalen Regelungen an die Bedürfnisse und Erwartungen von Muslim_innen an islamische Bestattungen angepasst?

Projekname: Islamische Bestattungen in Deutschland: Eine Bestandsaufnahme der Anpassung bestattungsrechtlicher Regelungen von Ländern und Kommunen an religiöse Bedürfnisse und Erwartungen von Muslim_innen in Deutschland.

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Kurz-Biografie

Thomas Lemmen hat katholische Theologie und Islamwissenschaft in Bonn und Sankt Augustin studiert. Seine Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind der Islam in Deutschland sowie der christlich-islamische Dialog. Zum Thema „Muslime in Deutschland. Eine Herausforderung für Kirche und Gesellschaft“ hat er 1999 in katholischer Theologie promoviert. Seit 2018 ist er als Honorarprofessor in der Kölner Abteilung der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen am Fachbereich Sozialwesen tätig. Seit 2007 arbeitet er für das Erzbistum Köln im interreligiösen Dialog. Zudem betreut er dort als Studiengangsleiter den Masterstudiengang Interreligiöse Dialogkompetenz. Darüber hinaus engagiert er sich ehrenamtlich in der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V. (CIG).