Islamische Theologie trifft auf Empowerment: muslimische Empowerment-Ansätze für Frauen

Projektbeschreibung

Im gesellschaftlichen Diskurs um Symboliken des islamischen Glaubens im öffentlichen Raum werden sichtbare Musliminnen oft vereinfachend als unterdrückt beziehungsweise in vormodernen Traditionen verhaftet wahrgenommen und entsprechend behandelt. Die Identitätsfindung innerhalb der „Community“ ist nicht weniger kompliziert, stoßen diese Frauen auch dort auf Rollenbilder, die ihren Lebensrealitäten oftmals nicht entsprechen. Vor diesem Hintergrund hat sich das Kooperationsprojekt mit der Frage befasst, wie Empowerment, also die Stärkung der Selbstbemächtigung, für muslimische Frauen in Deutschland aussehen kann.

Bislang speisen sich Empowerment-Ansätze für muslimische Frauen aus Anwendungsbereichen der Sozial- und Politikwissenschaften und aus Ansätzen der Bürgerrechtsbewegung der USA. Daran anknüpfend wurde im Projekt ein Empowerment-Ansatz entwickelt, der zugeschnitten auf die Zielgruppe muslimischer Frauen die theologische Dimension mitberücksichtigt.

Die islamtheologische Forschung bietet innerhalb der Koran- und Hadithexegese und der Erhebung weiblicher historischer Biografien eine vielfältige textliche Basis, die aus Sicht des Empowerments religionspädagogisch für die Erwachsenenbildung erschlossen werden kann.

Projektergebnisse

Im Rahmen von Workshops arbeiteten Teilnehmerinnen, die mit Inhalt und Gegenstand des Projekts durch eigenes Engagement oder Interesse vertraut sind, mit einer Auswahl theologischer Texte, um zunächst die darin enthaltenen Rollenvorstellungen der Frauen zu analysieren. In einem zweiten Schritt reflektierten die Teilnehmerinnen gemeinsam, welche theologischen Inhalte ihre eigenen Vorstellungen einer weiblichen muslimischen Identität in Deutschland bereichern und erweitern können. An diesen Ergebnissen anknüpfend wurde ein erster Empowerment-Ansatz entwickelt und innerhalb eines Workshops erprobt.

 

Die Projektgruppenleiterinnen veranstalteten vom 17. bis 18. August 2019 in Berlin einen Workshop, in dem das von ihnen entwickelte Konzept eines theologisch angebundenen Empowerment-Ansatzes erprobt wurde.

 

Projektverantwortliche

Dr. Kathrin Klausing, Institut für Islamische Theologie, Universität Osnabrück

Fatma Erol-Kilic, Verhaltens- und Kommunikationstrainerin JUMA e. V.

 

Projektlaufzeit

September 2018 – Januar 2020