plugether richtet sich an junge Erwachsene aus verschiedenen Communitys, die sich als religiös verstehen oder ein Mitglied einer Religionsgemeinde sind. Das Projekt hat das Ziel, Räume für den Erfahrungsaustausch zu schaffen und ihre Perspektiven auf unsere plurale Gesellschaft sichtbar zu machen. Wer diese jungen engagierten Persönlichkeiten sind und was sie u.a. zur Teilnahme an plugether motiviert hat, kann den einzelnen Profilen entnommen werden.
- ZaraZara
Über mich:
Ich bin Lehramtsstudentin, in Deutschland geboren und aufgewachsen, sehr interdisziplinär aufgestellt und engagiere mich seit meiner Jugend mit viel Leidenschaft im Bereich intersektionale Diskriminierung, Diversitätssensibilisierung und Empowerment. Als deutsche Muslimin haben meine Eltern mich im Sinne des Islam gemäß den freiheitlich-demokratischen Grundwerten erzogen. Ich erachte Deutschland als meine Heimat und liebe dieses Land wegen seinen liberalen und weltoffenen Werten.
Ich mache bei plugether mit, weil es mir ein Herzensanliegen ist, Brücken in einer pluralen Gesellschaft zu bauen und mich für die Bedeutsamkeit und den Wert von Vielfalt stark zu machen. Ich möchte mit Gleichgesinnten neue Projektideen ins Leben rufen, um nicht nur Diversität in ihrer Stärke sichtbar zu machen, sondern auch Wege der Kommunikation und Diskriminierungssensibilisierung zu Andersdenkenden zu eröffnen.
Was bedeutet Diversität für dich?
Diversität bedeutet für mich ein forderndes und bestärkendes Prinzip, das uns dazu aufruft, die Komplexität unserer multikulturellen Gesellschaft zu erkennen und zu schätzen. In Deutschland begegnen wir einer sogenannten "Superdiversität", einem facettenreichen Spektrum von Identitäten und Perspektiven, das sich nicht leicht in einfachen Begriffen fassen lässt. Vielfalt in Deutschland umfasst unter anderem postmigrantische Erfahrungen und ist für die Gesellschaft ein wertvoller Augenöffner für unterschiedliche Sichtweisen. Sie ist nicht nur ein gesellschaftlicher Wert, sondern auch ein grundgesetzlich verankerter Gedanke, der unsere Demokratie bereichert und stärkt. Diversität ermutigt uns, verschiedene Perspektiven zu hören und zu integrieren, was uns als Gesellschaft insgesamt widerstandsfähiger und empathischer macht.
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Für mich sind der Glaube an Gott und die Werte des Islam ein zentraler Bestandteil meines Lebens. Obwohl der Islam oft politisiert wird, lehrt mich mein Glaube etwas ganz Anderes. Der Kern meiner Religion ist der Frieden sowohl innerlich als auch im Umgang mit anderen. Diese Werte inspirieren mich nicht nur dazu, Harmonie zu suchen, sondern auch Gutes für die Gesellschaft zu tun und mich für das Wohl meiner Mitmenschen einzusetzen.
Was wünschst du dir von der Politik, damit du dich gehört fühlst?
Zunächst einmal ist es wichtig, ein funktionierendes Antidiskriminierungsrecht zu etablieren, welches effektiv Diskriminierung verhindert und Betroffene schützt, um Verbindlichkeit zu schaffen. Darüber hinaus bedarf es einer besseren Finanzierung von Antidiskriminierungs- und Fachberatungsstellen. Es gibt immer noch Forschungslücken zum antimuslimischer Rassismus, die gefüllt werden müssen.
Damit sich viele junge Menschen gehört fühlen, sollte ein längerfristiges und nachhaltiges Dialogformat geschaffen werden, das gerade engagierten jungen Menschen, die von antimuslimischem Rassismus betroffenen sind, die Möglichkeit bietet, die Bundesregierung aus erster Hand mit ihrer Expertise zu beraten. Demnach wäre auf Bundesebene ein_e Beauftragte_r für antimuslimischen Rassismus unabdingbar.
- UroosaUroosa
Über mich:
In meinem Ethnologie-Studium an der Goethe-Universität habe ich mich mit den gesellschaftlichen Strukturen anderer ethnischer Gruppen dieser Welt beschäftigt und dabei Verständnis und Sensibilität für unterschiedliche Lebensvorstellungen entwickelt.
Nun mache ich meinen Master in Religionswissenschaft mit Schwerpunkt christlich-jüdischer Religions- und Kulturgeschichte. Hin und wieder beteilige ich mich an Projekten und Exkursionen, die die interreligiöse, explizit christlich-muslimische Beziehung, im Fokus haben.
Was bedeutet Diversität für dich?
Eine Möglichkeit des Erkundens: Religion und Kultur müssen nicht immer spalten - sie können auch ein hervorragender Ort des 'Voneinander-Lernens' und der Selbstreflexion sein.
Ist man nicht in der Lage, ein entferntes, fremdes Land zu bereisen, kann man in einer pluralistischen Umgebung andere kulturelle Ausprägungen gleich vor der eigenen Haustür kennenlernen!
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Religion kann bei sinngemäßer Ausübung der Motor für ein friedliches Miteinander sein und ist eine einzigartige Möglichkeit zur Gestaltung eines verantwortungsbewussten, ehrlichen und guten Zusammenlebens mit Mensch und Natur. Vorbilder hierzu finden sich durch die ehrenwerten Gründerfiguren bereits Jahrhunderte zuvor.
Was möchtest du von plugether mitnehmen, um es z.B. in deiner Gemeinde umzusetzen?
Meine Teilnahme bei plugether hat mir gezeigt, dass das Interesse an einem Austausch mit Menschen muslimischen Glaubens da ist. Aus meiner Perspektive fehlt es oftmals einfach nur an Räumen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Dies gilt für christliche und nichtreligiöse Menschen gleichermaßen. Dies möchte ich meiner eigenen muslimischen Gemeinde gerne nahebringen.
- SophieSophie
Über mich:
Nach dem Abitur habe ich ein Auslandsjahr in den USA absolviert und eine Ausbildung zur Bekleidungstechnischen Assistentin abgeschlossen. Danach studierte ich Medienkulturwissenschaften und Katholische Theologie im Bachelor an der Universität zu Köln. Durch ein Praktikum bei dem „Referat für Dialog und Verkündigung" des Erzbistums Köln und der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V. wurde mein Interesse für die interreligiöse und interkulturelle Begegnung geweckt. Im Oktober beginne ich meinen Master in den Fächern Religion-Kultur-Moderne und Mittelalterstudien.
Ich mache bei plugether mit, weil ich dazu beitragen möchte, Pluralität sichtbarer zu machen. Außerdem möchte ich neue Perspektiven in Bezug auf das Erleben von Pluralität kennenlernen.
Was bedeutet Diversität für dich?
Diversität bedeutet für mich Sichtbarkeit und Respekt gegenüber der Verschiedenheit von Menschen.
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Mein Glaube stärkt mein Vertrauen und gibt mir Kraft. Das Gebet und der Gottesdienst sind für mich eine Begegnung mit Gott sowie eine Form der Selbstbegegnung.
Was möchtest du von plugether mitnehmen, um es z.B. in deiner Gemeinde umzusetzen?
Ich möchte von anderen Menschen lernen, wie man Pluralität im digitalen Raum sinnvoll abbildet. Die neuen Perspektiven, die ich bei plugether kennenlerne, möchte ich sowohl in meiner Gemeinde als auch in meinem Umfeld teilen und produktiv weiterentwickeln.
- SeherSeher
Über mich:
Ich heiße Seher und habe an der Universität Tübingen Islamische Theologie studiert. Gerade mache ich meinen Master in meinem Zweitstudium Lehramt in den Fächern Islamische Religionslehre und Geschichte. Ich liebe es, zu reisen und die Welt zu entdecken. Daneben bringe ich mich gerne sehr aktiv im interreligiösen Dialog ein.
Ich mache bei plugether mit, weil ich fest daran glaube, dass der Austausch zwischen verschiedenen Communitys entscheidend ist, um die Herausforderungen unserer pluralen Gesellschaft zu bewältigen. Als jemand, der im interreligiösen Dialog aktiv ist, sehe ich die Notwendigkeit, Erfahrungen zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – insbesondere in den sozialen Medien – sichtbar zu machen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Es ist mir wichtig, einen Beitrag zu leisten, um den Dialog zu fördern und ein Bewusstsein für die Vielfalt und die damit verbundenen Herausforderungen zu schaffen.
Was bedeutet Diversität für dich?
Diversität bedeutet für mich in einem gesellschaftlichen und interreligiösen Kontext die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Unterschieden zwischen Menschen. Diversität fördert den Austausch unterschiedlicher Perspektiven, was zu einem tieferen Verständnis füreinander und zu einer inklusiveren Gemeinschaft führt. In einer vielfältigen Gesellschaft sollten Menschen unabhängig von ihren Überzeugungen oder individuellen Merkmalen gleichberechtigt sein. Interreligiös betrachtet, bedeutet Diversität für mich, dass verschiedene Glaubensrichtungen koexistieren und miteinander in Dialog treten können. Es geht darum, Respekt und Toleranz gegenüber unterschiedlichen religiösen Traditionen zu zeigen, Gemeinsamkeiten zu erkennen und friedliche Koexistenz zu fördern. Durch interreligiösen Dialog können Missverständnisse abgebaut und Brücken zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften gebaut werden.
Was ist deine Vision von einer vielfältigen Gesellschaft?
Als eine Person, die selbst interreligiös und multikulturell aufgewachsen ist, umfasst meine Vision von einer vielfältigen Gesellschaft eine Gemeinschaft, in der Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe und religiöser Überzeugungen in Harmonie zusammenleben. Diese Gesellschaft ist geprägt von Respekt, Verständnis und einer tiefen Wertschätzung für die Vielfalt, die jeder/jede Einzelne mitbringt.
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Religion, insbesondere der Islam, kann auf vielfältige Weise eine positive Ressource sein. Für mich, wenn ich über Religion und speziell den Islam nachdenke, kann sie als Quelle der Inspiration, der moralischen Orientierung und des Gemeinschaftssinns dienen. Dazu gehört die moralische Orientierung, spirituelle Tiefe, Gemeinschaft und Zugehörigkeit, Bildung und Wissen, soziale Gerechtigkeit und vieles mehr. Es kann als intellektuelle Ressource dienen, um die Tiefe der Tradition zu erforschen, historische Kontexte zu verstehen und moderne Herausforderungen zu reflektieren.
- RobertRobert
Über mich:
Hi, ich bin Robert-Noèl. Ich bin Student in Dresden und evangelischer Christ. Ich habe einen Schüleraustausch auf der Insel La Réunion gemacht. Dort finden sich viele Religionen und Kulturen mit ihren Bräuchen und Gebäuden zusammen. Das hat mein Interesse am Austausch mit meinen Brüdern und Schwestern der anderen Religionen geweckt. Deshalb freue ich mich, bei plugether dabei zu sein und aktuelle Politik- und Glaubensthemen mit den Menschen zu besprechen, die wirklich betroffen sind.
Ich mache bei plugether mit, weil ich wieder mehr qualitativen Social-Media-Content sehen möchte, mich mit Geschwistern anderer Religionen austauschen möchte und Antworten auf Fragen, die ich an die Religionen habe, finden möchte.
Was bedeutet Diversität für dich?
Bei Diversität denke ich immer an den Regenwald, wo (anders als in Monokulturen) verschiedenste Pflanzen und Tiere zusammenleben und so ein funktionierendes Ökosystem entsteht. Auf dieselbe Art profitiert unsere Gesellschaft von Diversität - sie wird lebendiger und lebenswerter.
Was ist deine Vision von einer vielfältigen Gesellschaft?
Eine finale Vision einer vielfältigen Gesellschaft habe ich nicht. Ich weiß nur, dass eine vielfältige Gesellschaft allen Menschen den Raum geben sollte, sich in einem demokratischen Raum selbst zu verwirklichen. Die Vielfältigkeit unserer Gesellschaft sollte sich auch in der politischen Vertretung verschiedener Gesellschaftsgruppen widerspiegeln.
Was wünschst du dir von der Politik, damit du dich gehört fühlst?
In der Politik gehört werden heißt, nicht nur dann zu reden, wenn man gefragt wird, sondern sich immer dann aussprechen zu können, wenn man als Individuum oder Vertreter_in einer Gruppe Ungerechtigkeit verspürt.
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Aus Religion kann ich vor allem durch Gemeinschaft und Musik, insbesondere Gesang, Kraft schöpfen.
Was möchtest du von plugether mitnehmen, um es z.B. in deiner Gemeinde umzusetzen?
Ich habe Lust, bei plugether neue Formate für den interreligiösen Dialog kennenzulernen und zu erfinden, die ich auch in meinem Wohn- oder Studienort umsetzen kann.
- RagabRagab
Über mich:
Ich bin Ragab und studiere im Master Islamwissenschaften an der Universität Marburg, wo ich mich auf das Thema „Islam in Europa“ konzentriere. Mein Bachelorstudium in Islamwissenschaften habe ich 2018 auf Englisch an der Al-Azhar-Universität in Kairo abgeschlossen.
Ich mache bei plugether mit, weil ich davon träume, dass verschiedene Gesellschaften und Religionen in Frieden und Harmonie leben, frei von Konflikten oder negativen Gefühlen. Mir ist es wichtig, für eine Kultur der Akzeptanz einzustehen, unabhängig davon, welche Identitäten jede/jeder hat – sei es religiös, weltanschaulich, intellektuell oder sexuell. Unsere Unterschiede schwächen uns nicht, sondern bereichern unsere Gesellschaft und stärken ihre Einheit und Vielfalt.
Was bedeutet Diversität für dich?
Für mich bedeutet Vielfalt nicht nur, unterschiedliche Identitäten zu akzeptieren, sondern auch unsere Fähigkeit, andere Personen zu akzeptieren und ihre Entscheidungen zu respektieren, selbst wenn sie im Widerspruch zu dem stehen, was wir sind.
Was wünschst du dir von der Politik, damit du dich gehört fühlst?
Ich wünsche mir von der Politik, dass sie mir das Gefühl gibt, wirklich sicher in meiner Andersartigkeit zu sein. Dass meine Rechte als Mensch, der in einem demokratischen Land lebt, geschützt werden. Ich möchte keine Angst haben müssen, wertvolle Chancen in Arbeit und Bildung zu verlieren, nur weil ich anders bin – sei es in religiöser, politischer oder sonstiger Hinsicht. Politik sollte weiterhin aktiv für Gleichheit und die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensweisen eintreten, um eine Gesellschaft zu fördern, die Vielfalt schätzt und sicherstellt, dass alle Menschen die gleichen Chancen ohne Diskriminierung haben.
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Religion kann eine positive Ressource für mich sein, wenn sie den Menschen in einer friedlichen, realistischen und praxisnahen Weise nahegebracht wird, die die Probleme und Bedürfnisse der Menschen in ihrer Vielfalt berücksichtigt. Auf diese Weise vermeiden wir Missverständnisse, die zu Konflikten und Problemen innerhalb unserer Gemeinschaften führen könnten. Einer der wertvollsten und wichtigsten Aspekte der Religion ist ihr Aufruf zu Frieden und Gewaltverzicht.
- NezrinaNezrina
Über mich:
Ich bin Nezrina, 23 Jahre alt und muslimisch. Derzeit studiere ich Islamische Studien und Politikwissenschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Meine Schwerpunkte im Studium setze ich auf die Themenfelder Islam und Politik und interreligiösen Dialog.
Ich mache bei plugether mit, weil ich fest davon überzeugt bin, dass aufrichtige Kommunikation und offener Dialog große Veränderungen in einer Gesellschaft hervorrufen können und wir diese Veränderungen dringend benötigen. Eine Chance dafür, sehe ich auch durch meine Teilnahme bei plugether.
Was bedeutet Diversität für dich?
Diversität ist für mich einerseits das Bewusstsein darüber, dass die scheinbare Homogenität einer Gesellschaft konstruiert ist und jeder Mensch ein komplexes, tiefgründiges Wesen mit eigener Geschichte und individuellem Lebensweg ist, der nicht einfach einer Kategorie zugeordnet werden kann. Diversität ist für mich aber auch die Haltung, sich jede dieser Geschichten anhören zu wollen und daran mitzuwirken, genug Raum zu schaffen, sodass jede/jeder die Möglichkeit sieht, die eigene Geschichte erzählen zu können.
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Die Werte, die Religion vermittelt, sind universell und können alle ansprechen, ob religiös oder nicht. Darin sehe ich das Potenzial für eine friedvolle Perspektive auf Gesellschaft und gemeinsame Zukunft. Religion kann Zusammenhalt und Solidarität fördern. Auch über die eigene Zugehörigkeitsgruppe hinaus.
Was möchtest du von plugether mitnehmen, um es z.B. in deiner Gemeinde umzusetzen?
Was ich bereits aus anderen Veranstaltungen und Projekten und jetzt auch bei plugether erneut und intensiver mitnehmen kann, ist die Notwendigkeit des direkten, persönlichen Austausches mit Gruppen anderer Religionen. Daran wächst die eigene Gruppe und trägt dazu bei, das ihre Mitglieder einen vielfalts- und demokratiefähigeren Charakter entwickeln, worüber der/die Einzelne Empathie und Solidarität über die Grenzen der eigenen Zugehörigkeit hinaus empfinden kann. Ich würde somit den Wunsch an meine Gemeinde richten, den persönlichen Dialog mit Gemeinden anderer Religionszugehörigkeiten aktiv zu suchen.
- MerveMerve
Über mich:
Ich habe meinen Bachelor in Islamischen Studien absolviert und setze mein Studium nun im Master an der Goethe-Universität Frankfurt fort, ebenfalls im Bereich der Islamischen Studien. Neben meinem akademischen Werdegang engagiere ich mich aktiv in verschiedenen Gemeinden, in denen ich meine Kenntnisse praktisch einsetze und zur Gemeinschaft beitrage.
Ich mache bei plugether mit, weil ich die Möglichkeit sehe, meine Erfahrungen im Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und interreligiösem Dialog aktiv einzubringen. In einer zunehmend digitalen Welt halte ich es für besonders wichtig, Räume zu schaffen, in denen junge Menschen aus verschiedenen Communitys zusammenkommen können, um ihre Perspektiven zu teilen und gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen unserer pluralen Gesellschaft zu entwickeln.
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Religion kann eine positive Ressource für mich sein, indem sie mir Orientierung und Halt in schwierigen Zeiten gibt. Sie bietet mir eine tiefere Sinnhaftigkeit und stärkt mein moralisches Verständnis, was mir hilft, ethische Entscheidungen zu treffen und Mitgefühl gegenüber anderen zu zeigen. Durch den Glauben kann ich auch Kraft schöpfen, Herausforderungen zu bewältigen und positiv in die Zukunft zu blicken.
Was ist deine Vision von einer vielfältigen Gesellschaft?
Meine Vision von einer vielfältigen Gesellschaft ist eine, in der Unterschiede nicht nur akzeptiert, sondern wertgeschätzt werden. In dieser Gesellschaft ist Vielfalt eine treibende Kraft für Kreativität und Innovation. Unterschiedliche Perspektiven tragen aktiv zur Gestaltung eines dynamischen und gerechteren Zusammenlebens bei. Jeder Mensch bringt einzigartige Erfahrungen und Stärken ein und durch authentischen Austausch und Zusammenarbeit entstehen neue Lösungen für gemeinsame Herausforderungen. Es ist eine Gesellschaft, in der Integration und Inklusion nicht nur Ziele, sondern gelebte Realität sind und in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten.
Was wünschst du dir von der Politik, damit du dich gehört fühlst?
Ich wünsche mir von der Politik, dass sie regelmäßig den Austausch mit unterschiedlichen Gemeinschaften sucht, um deren Anliegen und Perspektiven zu verstehen. Es ist wichtig, dass politische Entscheidungen inklusiv und transparent gestaltet werden, damit alle betroffenen Gruppen eine Stimme haben. Zudem erhoffe ich mir, dass konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, die Gleichheit und Integration fördern und den tatsächlichen Bedürfnissen gerecht werden. Eine sichtbare und authentische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen von Vielfalt würde mir das Gefühl geben, gehört und ernstgenommen zu werden.
- MerveMerve
Über mich:
Ich habe Bauingenieurwesen an der RWTH Aachen studiert und arbeite derzeit als Bauingenieurin. Neben meiner beruflichen Tätigkeit engagiere ich mich aktiv in verschiedenen Bereichen in der Moscheegemeinde in Köln.
Ich mache bei plugether mit, weil ich die Chance sehe, aktiv gesellschaftlich-politische Veränderungen mitzugestalten. Gleichzeitig ermöglicht mir das Programm, mich persönlich weiterzuentwickeln und neue, inspirierende Menschen kennenzulernen.
Was bedeutet Diversität für dich?
Diversität bedeutet für mich Vielfalt von Identitäten, die über Kulturen, Religionen und Ethnien hinausgeht. Diese Vielfalt bringt dynamischen Wandel in die Gesellschaft, eröffnet neue Perspektiven und fördert das Verständnis sowie Respekt für das Neue und Unbekannte.
Was ist deine Vision von einer vielfältigen Gesellschaft?
Meine Vision für eine vielfältige Gesellschaft ist umfassende Chancengleichheit in allen Bereichen. Um dies zu erreichen, sollte Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern aktiv gefördert werden. Dazu gehört, dass das Thema Vielfalt intensiv in der Bildung behandelt wird und durch offene Dialoge Vorurteile abgebaut werden.
Was möchtest du von plugether mitnehmen, um es z.B. in deiner Gemeinde umzusetzen?
Von plugether möchte ich Ansätze für meine Gemeinde mitnehmen, mit denen Vielfalt gefördert und für mehr Inklusion sensibilisiert werden kann. Und ganz WICHTIG: Raum für den Dialog schaffen!
- MelissaMelissa
Über mich:
Mein Name ist Melissa. Nach meiner Ausbildung zur staatlich anerkannten Sozialassistentin in der Kindertagesstätte, habe ich mein Fachabitur mit Schwerpunkt Sozialwesen erfolgreich abgeschlossen. Danach begann ich an der Frankfurt University of Applied Sciences Soziale Arbeit zu studieren.
Ich engagiere mich seit Jahren in diversen Ehrenämtern und Vereinen. Nach dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 musste ich jedoch feststellen, dass soziales Engagement allein nicht ausreicht, um Rassismus und Hass entgegenzuwirken. Ich entschloss mich daher, politisch aktiv zu werden. Seit 2021 bin ich Ausländerbeirätin der Stadt Hanau.
Ich mache bei Plugether mit, weil ich den gemeinsamen Austausch verschiedener Religionen, Kulturen und Ethnien als sehr wichtig empfinde. Ich bin selbst mit zwei Kulturen und Religionen aufgewachsen, meine Mutter ist deutsch, christlich evangelisch, und mein Vater ist türkisch, muslimisch und ich lebe meine beiden Kulturen.
Was ist deine Vision von einer vielfältigen Gesellschaft?
Meine Vision einer vielfältigen Gesellschaft ist, dass wir alle friedlich gemeinsam in Deutschland zusammenleben können und es egal ist, wo eine Person herkommt, welche Religion oder Hautfarbe sie hat oder welche Kultur sie auslebt! Diversität kann nur stattfinden, wenn Respekt, Nächstenliebe und Toleranz existiert.
Was wünschst du dir von der Politik, damit du dich gehört fühlst?
Ich wünsche mir von der Politik, dass sie nicht nur redet, sondern wirklich handelt. Da ich die für mich wichtigen Themen in der Politik nicht genug repräsentiert gesehen habe, wurde ich selbst politisch aktiv, um mitbestimmen und mitentscheiden zu können!
- HubeybHubeyb
Über mich:
Seit fast einem Jahrzehnt engagiere ich mich leidenschaftlich für die Interessen von Muslim_innen auf lokaler und bundesweiter Ebene. Als Vize-Präsident im Rat Muslimischer Studierender und Akademiker (RAMSA) e.V. und erfahrener Referent setze ich mich bundesweit für Verständigung und aktiv gegen Hass im Netz, antimuslimischen Rassismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ein. Mein interdisziplinäres Studium der Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Islamwissenschaft in Münster, Bielefeld und Istanbul erlaubt es mir, fundierte Perspektiven in den interreligiösen Dialog und gesellschaftspolitische Diskurse einzubringen. Besonders am Herzen liegt mir die Förderung von Pluralität, Gleichzeitigkeit und Begegnung in unserer Gesellschaft.
Ich mache bei plugether mit, weil ich fest daran glaube, dass echte Veränderung in der Begegnung beginnt. In einer Zeit, in der Empathiegefälle, Lagerbildungen, Ausgrenzung und Vertrauensverlust unsere Gesellschaft spalten, möchte ich Brücken bauen, indem ich unter anderem den interreligiösen Austausch fördere und Raum für Begegnungen schaffe. Ich bin überzeugt, dass in der Vielfalt unserer Erfahrungen und Perspektiven das Potenzial liegt, eine wohlwollende, aber auch fehlerfreundliche Grundhaltung des Miteinanders zu kultivieren. Bei plugether sehe ich die Chance, gemeinsam mit engagierten Menschen eine lebendige Gemeinschaft zu schaffen, in der unsere Unterschiede uns stärker machen und unser Miteinander Veränderungen anstößt.
Was bedeutet Diversität für dich?
Diversität bedeutet für mich die Anerkennung unserer gesellschaftlichen Realität: Deutschland ist eine vielfältige, heterogene und postmigrantische Gesellschaft. Wenn wir Diversität als gelebte Realität begreifen, müssen unsere Praktiken, unsere Sprache und unsere Rhetorik diese Vielfalt widerspiegeln. Diversität ist mehr als ein Label oder eine Marketingstrategie, die nur dazu dient, gut dazustehen oder Fördergelder zu erhalten. Es geht darum, dass Gleichzeitigkeiten zugelassen werden und Verschiedenheiten die Möglichkeit erhalten, ihre Eigenheiten zu leben, und das nicht nur symbolisch, sondern in konkreten Handlungen und Strukturen. In vielen Bereichen, sei es an Hochschulen oder in der Gesellschaft insgesamt, bleibt Diversität oft ein bloßes Schlagwort. Präsent auf dem Papier, aber selten wirklich umgesetzt. Für mich bedeutet echte Diversität, dass Menschen nicht nur nebeneinander existieren, sondern dass ihre unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnisse im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung aktiv gefördert und in das gesellschaftliche Miteinander integriert werden.
Was ist deine Vision von einer vielfältigen Gesellschaft?
Stellen wir uns vor, wir lebten in einer Gesellschaft, in der die Vielfalt der Menschen nicht nur geduldet, sondern hochgehalten würde – wo jeder Mensch, egal welchen Hintergrunds, nicht nur einen Platz fände, sondern diesen auch aktiv mitgestaltete. Eine Gesellschaft, in der Unterschiede nicht als Hindernisse, sondern als Bausteine für ein reiches, gemeinschaftliches Miteinander gesehen würden. Doch sind wir bereit, die Komfortzone des Gewohnten zu verlassen, um eine solche Gesellschaft Wirklichkeit werden zu lassen?
Was wünschst du dir von der Politik, damit du dich gehört fühlst?
Es gehört zur Lebendigkeit einer Demokratie, wenn Bürger_innen sich zusammentun, sichtbarer und hörbarer werden und offensiver soziale, politische, religiöse oder antidiskriminierende Rechte einfordern. Leider lässt sich jedoch ein zunehmend besorgniserregender politischer Trend und Umgang beobachten, bei dem diese Dynamik in destruktive, minderheitenfeindliche Positionen umschlägt. Vulnerable, soziale und auch religiöse Minderheiten werden gezielt gegeneinander ausgespielt, wodurch gesellschaftliche Versöhnung immer weiter in die Ferne rückt. Diese Entwicklung muss ein Ende haben. Denn gesellschaftliche Partizipation und offene Aushandlungsprozesse sind unerlässlich für die Stabilität und Integrität unserer Demokratie.
- ChiaraChiara
Über mich:
Ich bin in Mainz geboren und studiere momentan Religionswissenschaft und Empirische Sprachwissenschaft an der Goethe Universität in Frankfurt. Ich bin protestantisch sozialisiert und engagiere mich noch im Redaktionsteam des Gemeindebriefs meiner Konfirmationsgemeinde. Meine religiöse Identität bezeichne ich allerdings als agnostisch, genauer als theistisch agnostisch. Religiös zu sein bedeutet für mich eine immerwährende Entdeckungsreise, die nie abgeschlossen ist.
Bei plugether bin ich, weil ich neugierig darauf bin, mich mit unterschiedlichen Menschen in einer Gruppe über unseren Glauben und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen auszutauschen. Dass sehr viele verschiedene Wege zu leben und zu handeln aus einer religiösen Tradition abgeleitet werden können, zeigt für mich immer wieder, welches Freiheitspotenzial der religiös-spirituelle Raum bieten kann.
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Ideen und Praktiken aus verschiedenen Religionen, wie zum Beispiel auch dem Islam und aus Hindu-Traditionen, fügen sich trostvoll in meine religiöse Ausübung und in mein existenzielles Denken ein, dem es fremd ist, sich auf eine Wahrheit festzulegen und stets unterschiedliche Möglichkeiten ernsthaft in Betracht zieht, um für alles gewappnet zu sein.
Dass sehr viele verschiedene Wege zu leben und zu handeln aus einer religiösen Tradition abgeleitet werden können, zeigt für mich immer wieder, welches Freiheitspotenzial der religiös-spirituelle Raum bieten kann.
Was bedeutet Diversität für dich?
Diversität zu leben bedeutet für mich, dass alle Menschen ein Recht auf Individualität haben und nicht permanent Rechenschaft über ihre Religiosität oder Taten anderer Menschen, die der gleichen Gruppe zugeschrieben werden, ablegen müssen. Die Identität eines Individuums darf nicht auf ein bestimmtes Merkmal reduziert werden und die Vielfalt eines Merkmals muss wahrgenommen werden.
Was wünschst du dir von der Politik, damit du dich gehört fühlst?
In unserer Gesellschaft existiert leider immer noch zu viel Schubladendenken, das eine Religion als ein mehr oder weniger einheitliches Kollektiv mit einzelnen Ausnahmen wahrnimmt.
Von der Politik wünsche ich mir, dass zwischen dem Diskurs um politischen und religiösen Extremismus und der Debatte um strukturellen Rassismus und Bedrohung von Existenzen ein Gleichgewicht hergestellt wird und dass die Verbindung zwischen diesen beiden Bereichen deutlich gemacht wird. Gesamtgesellschaftlicher Zugang zu Teilhabe und Bildung sollte stärker als Lösungsansatz in den Fokus gerückt werden und nicht ein „Wegschieben“ oder wortwörtliches „Abschieben“ von vermeintlichen Problemen. - AnnaAnna
Über mich:
Ich bin Anna, 28 Jahre alt und Evangelische Theologin. Gerade absolviere ich die praktische Ausbildung zur Pfarrerin in der Nähe von Hanau. Mir macht es Spaß, über Religionen und Glauben nachzudenken und zu diskutieren. Ich bin aber auch gern draußen in der Natur unterwegs und setze kreative Projekte um.
Ich mache bei plugether mit, weil es eine riesige Bereicherung für mich ist, an den Fragen und Antworten teilzuhaben, die andere Menschen zu Religionen und Diversität formulieren und ich die Gemeinschaft liebe.
Was bedeutet Diversität für dich?
Diversität bedeutet für mich, ein Auge dafür zu haben, dass alle Menschen einzigartig sind und unterschiedliche Talente und Erfahrungen mitbringen.
Was ist deine Vision von einer vielfältigen Gesellschaft?
Eine vielfältige Gesellschaft zeichnet sich für mich dadurch aus, dass alle Talente und Erfahrungen Wertschätzung erfahren, um gemeinsam ein Leben in Frieden und Freiheit zu gestalten.
Wie kann Religion eine positive Ressource für dich sein?
Mein Glaube regt mich immer wieder dazu an, meine festgefahrenen Bilder und Klischees zu hinterfragen und offen für neue Entdeckungen zu bleiben. Er ist eine Kraftquelle für mich, nach Gerechtigkeit zu streben.