Betaversion der Datenbank Linked Open Tafsir freigeschaltet
Seit heute ist die Betaversion der Datenbank „Linked Open Tafsir“ der gleichnamigen AIWG Longterm-Forschungsgruppe online. Die Betaversion der Datenbank bietet neuartige Suchmöglichkeiten koranexegetischer Werke und kann von interessierten Nutzer_innen eingesehen und getestet werden, bevor sie im Oktober in der endgültigen Version bereitgestellt wird.
Nach vier Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist die Datenbank abrufbar über die ebenfalls heute veröffentlichte Homepage der Projektgruppe. Sie bietet über verschiedene Such- und Filterfunktionen Wissenschaftler_innen in Sekundenschnelle Zugriff auf alle relevanten Textstellen in dem 26 bändigen exegetischen Werkes des muslimischen Gelehrten at-Taberi.
Die Homepage zum Linked Open Tafsir bietet neben Videos zusätzliche Hintergrundinformationen rund ums Projekt und wird sukzessive durch theologische Begleittexte aus verschiedenen Subdisziplinen der Koranforschung ergänzt. Hier gelangen Sie zur Homepage der Projektgruppe
„Die AIWG freut sich sehr darüber, dass es dieser Verbundforschungsgruppe gelungen ist, Fachwissen aus der Theologie, der islamischen Religionspädagogik und aus der IT so zu vereinen, dass nicht nur eine einfache Suchseite, sondern ein innovativer digitaler Zugang zur Koranexegese entwickelt werden konnte. Das erste Ergebnis in Form der Betaversion, exemplarisch am Beispiel des Tafsir-Werkes des At-Tabari entwickelt, ist ein Prototyp, der die digitale Basis für weitere Suchfunktionen, Forschung, Fachaustausch und Arbeiten zur Frage moderner Koranforschung und -exegese schafft.“ Dr. Raida Chbib, AIWG Geschäftsführerin
Was kann die Betaversion?
Die jetzt freigeschaltete Betaversion der Datenbank Linked Open Tafsir bietet die Möglichkeit einer „einfachen Suche“ nach Wörtern und Textabschnitten sowie einer „komplexen Suche“. Außerdem können die Nutzer_innen nach Einträgen zu 14 zentralen „Topics“ und „Subtopics“ zur Koranexegese suchen. Dazu zählen unter anderem:
- Asceticism
- Isra’iliyyat
- Law
- Linguistics
- Religious groups
- Sciences –
- Subsequent periods
- Theology
- Prophetic biography
Weitere „Topics“ sind aktuell in Bearbeitung und werden dann ab Herbst mit dem Release der finalen Version der Datenbank zur Verfügung stehen. Weitere Informationen zur Betaversion und zur Weiterentwicklung der Datenbank, erhalten Sie hier auf der Homepage der Forschungsgruppe.
Feedback erwünscht
Um die Datenbank Linked Open Tafsir zu optimieren und nutzerfreundlicher zu gestalten, freut sich die Longterm-Forschungsgruppe über Ihre Anmerkungen.
Was hat funktioniert? Welche Funktionen haben Sie nicht verstanden? Was fehlt? Ihr Feedback können Sie per Mail schicken an:
- Dr. Misbahur Rehman (rehman[at]em.uni-frankfurt.de) und
- Tugrul Kurt (tugrul.kurt[at]hu-berlin.de).
Hier können Sie die Betaversion testen!
Über die AIWG Longtermforschungsgruppe Linked Open Tafsir
Die vierjährige Forschungsgruppe hat eine online abrufbare Datenbank frühislamischer exegetischer Überlieferungen erstellt. Als Basis dafür diente der Korankommentar (Tafsīr) des Gelehrten aṭ-Ṭabarī (gestorben 310 AH/923 AD). Die Datenbank soll die in den Überlieferungen enthaltenen Informationen zu historischen Begebenheiten zur Offenbarungszeit sowie die kulturellen, religiösen, sozialen und sprachlichen Rahmenbedingungen der Entstehung des Korans erfassen. Damit schafft das Projekt eine Forschungsgrundlage für wissenschaftliche Überlegungen zur Offenbarungsdynamik des Korans in der frühen Exegese mit Hilfe der Möglichkeiten der Digital Humanities. Die Datenbank wird offen sein, sodass zu einem späteren Zeitpunkt weitere Kompilationen von Überlieferungsmaterialien hinzugefügt werden können. Das Vorhaben hat mehrere subdisziplinäre Perspektiven zusammengeführt: An der Goethe-Universität Frankfurt liegt der Schwerpunkt auf der technischen Datenbankerstellung und der Reflexion der Bedeutung der Projektergebnisse besonders für die Koranforschung und -exegese. An der Justus-Liebig Universität Gießen reflektieren die beteiligten Wissenschaftler_innen die Relevanz der Ergebnisse für die Religionspädagogik. An der Humboldt-Universität Berlin liegt der Schwerpunkt bei der Bearbeitung auf Fragen des Islamischen Rechts.