Theologisch-religionspädagogische Orientierungshilfe für Fragen muslimischer Schüler_innen und Lehrkräfte

Projektbeschreibung

Nach bisherigen Erkenntnissen und den Erfahrungen vieler Kolleg_innen stellen Islam-Lehrkräfte in der Schule für das gesamte Lehrerkollegium sowie im Klassenzimmer die zentrale Referenz für religiöse muslimische Belange dar. In der Praxis zeigen Erfahrungen der Mehrheit der 140 Islam-Lehrkräfte in Bayern dagegen, dass sie dieser Rolle nur bedingt gerecht werden können, da sie im Rahmen ihrer Zusatzqualifikation (ohne Lehramt) oder des Studiums (nur Erweiterungsfach für Lehramt) keine umfassende theologische Ausbildung genossen haben. Ähnliche Erfahrungen bestehen in anderen Bundesländern. Lehrkräfte der islamischen Unterweisung (IsU) stehen oft vor dem Problem, keine wissenschaftlich fundierten Aussagen zu Jugendthemen, wie etwa sexuelle Vielfalt, Geschlechterrollen oder Teilhabe in nichtmuslimischen Gesellschaften, treffen zu können.

Die Leitfrage des Projekts lautete daher: An welchen ethisch-theologischen Grundsätzen können sich Lehrkräfte bei solchen Schülerfragen orientieren? Unter religionspädagogischen Gesichtspunkten ging das Projekt davon aus, dass es hier nicht in erster Linie um die Vermittlung klassischen Grundwissens der islamischen Rechts- und Normenlehre (Fiqh) geht. Es handelt sich vielmehr um eine fallorientierte Aufarbeitung verallgemeinerbarer Maximen und Prinzipien der islamischen Theologie als Orientierungsrahmen für eine individuelle Lebensgestaltung und –bewältigung.

 

Ziele

Ziel dieses Projekts war es, einen wissenschaftlich fundierten Leitfaden zu erstellen, in dem kontroverse und für junge Muslim_innen relevante Themen der islamischen Theologie didaktisch für den islamischen Religionsunterricht in Bayern aufbereitet werden.

 

Projektverantwortliche

Prof. Dr. Tarek Badawia,Department Islamisch-Religiöse Studien an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Tugba Bitikcioglu, Department Islamisch-Religiöse Studien an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Said Topalovic, Department Islamisch-Religiöse Studien an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

Projektlaufzeit

September 2018 bis Mai 2020