AIWG veröffentlicht zweisprachigen internationalen Workshopbericht zu Fragen der Kooperation des Staates mit muslimischen Gemeinschaften bei der Ausbildung von muslimisch religiösem Personal
Die AIWG veranstaltete am 07. Dezember 2020 im Rahmen ihres Internationalen Programms einen hybriden Workshop in Frankfurt. Unter dem Titel „Building bridges between State and Muslim communities“ diskutierten Expert_innen sowohl online als auch in Präsenz, Aspekte und Beispiele der Zusammenarbeit zwischen Staat und Muslimen zum Ausbau inländischer Ausbildungsmöglichkeiten muslimisch-religiösen Personals. In ihrem kurzen Bericht fasst die AIWG die Diskussion des Tages zusammen (for english version see below).
Beim internationalen Workshop kamen 26 Akteur_innen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft aus 12 verschiedenen europäischen Ländern virtuell und vor Ort zusammen, um sich über Fragen bezüglich der Zusammenarbeit von Staat und muslimischen Gemeinschaften bei der inländischen Ausbildung von Imamen und Seelsorger_innen auszutauschen. Unter anderem kann festgehalten werden:
- Als fruchtbares Ergebnis einer vertrauensvollen Kooperation entstehen in manchen Staaten neue inländische Trainingsprogramme zur Qualifizierung des muslimisch-religiösen Personals, in denen konfessionell angebundene Islamlehren mit weiteren fachlichen Inhalten verknüpft werden. Essentiell für den nachhaltigen Erfolg ist hier die Verankerung der Ausbildungsprogramme sowohl in religiösen Gemeinschaften als auch in Gesellschaft und im staatlichen Bildungssystem.
- Die akademische Beteiligung am Dialogprozess durch Fachwissenschaftler_innen wird als nützliches Instrument zur Sicherung und Begleitung eines zielführenden Kooperationsprozesses zwischen Staat und muslimischen Gemeinschaften empfohlen. Für den Prozess der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Konzepte ist es wichtig, dass sich über eine vertrauensvolle Zusammenarbeit eine Form der gemeinsamen Trägerschaft „shared partnership“ ergibt, damit die Angebote von den verschiedenen Zielgruppen angenommen werden.
- Da mehrere europäische Staaten aktuell gleichermaßen nach Lösungen für einen nachhaltigen Ausbau inländischer Ausbildung und Qualifizierung muslimischer Fachkräfte für religionsbezogene Bereiche suchen, sollte der innereuropäische Erfahrungsaustausch zu einschlägigen Modellen und Konzepten fortgesetzt werden.
Der vollständige Tagungsbericht kann hier heruntergeladen werden.
Die Veranstaltung wurde vom Auswärtigen Amt innerhalb des Internationalen Programms der AIWG unterstützt.
The AIWG hosted an international hybrid workshop on 7th December 2020 in Frankfurt, as part of its International Programme. Under the title “Building bridges between State and Muslim communities: domestic training of Muslim religious professionals in Europe and North America as a common issue“, experts discussed the respective issues online as well as in person. Today the AIWG published the bilingual workshop report.
At the international workshop, 26 experts from academia, society and state actors from 12 different countries came together virtually and in person to exchange views on issues related to the cooperation of the state and Muslim communities in the domestic training of Imams and religious personnel. Among other points, these conclusions can be noted:
- New domestic training programmes have emerged as a fruitful result of trustful cooperation, which combine Islamic-theological content with additional professional knowledge in close cooperation between Muslim communities and public institutions. The anchoring of the training programmes in religious communities as well as in society with its public education system is essential for their sustainable success.
- Academic participation in the dialogue process by specialists has proved to be a beneficial instrument for securing and monitoring a goal-oriented cooperation process between the state and Muslim communities. A ‘shared ownership’ is important for the process of developing and implementing sustainable concepts to ensure that they are being adopted by the different stakeholders.
- Currently, several European countries are interested in strengthening national institutions and programmes in order to offer domestic educational programmes and to enhance the qualification of Muslim religious professionals for their future fields of work. Thus, the intra-European exchange of experiences on models and concepts in this regard should be intensified.
The complete workshop report can be downloaded here. This international workshop is supported by the German Foreign Office as part of its international programme.