- Umut EversAlumnaUmut EversAlumna
Geometry of Believe
Umut Evers war in der Zeit von April 2021 bis April 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Im Rahmen ihres Praxisfellowships hat Umut Evers islamisches Design mit traditionellen japanischen Färbe- und Falttechniken wie Shibori und Katazome verbunden. Bei diesen Techniken werden Stoffe vor dem Färben mehrfach gefaltet, sodass geometrische Formen entstehen. Die während ihres Fellowships entstandenen Kunstwerke stellte Umut Evers unter anderem im Rahmen des Alumni Sommerfestes im Juli 2021 aus.
Um ihr eigenes Umfeld einzubinden und den interreligiösen Dialog zu fördern, veranstaltete Umut Evers einen Workshop mit muslimischen und christlichen Müttern aus ihrem Stadtteil Moabit in Berlin. Dabei gestalteten die Teilnehmerinnen kleine Kunstwerke aus Stoffen und Farben und tauschten sich dabei untereinander aus.
Über Umut Evers
Umut Evers lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat Urban Design, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur studiert. In ihrer Arbeit als Textilkünstlerin verbindet Umut Evers Design mit ihrer Leidenschaft für Textilien und natürliche Materialien. Ihr Ansatz ist holistisch – vom „Roh-Stoff“ bis zum fertigen Kunstwerk. Ästhetik, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Komfort sind die zentralen Leitgedanken ihres künstlerischen Schaffens.
- Soufeina HamedAlumnaSoufeina HamedAlumna
"Slices of Life – Kurzgeschichten für eine inklusive Gesellschaft“
Soufeina Hamed war in der Zeit von April 2020 bis Juli 2021 Associated Fellow an der AIWG.
In ihrem Praxisprojekt „Slices of Life – Kurzgeschichten für eine inklusive Gesellschaft“ hat sie sich mit den Themen Rassismus und Diskriminierung beschäftigt mit dem Ziel, damit verbundene Fragen auf sensible Weise mittels „Storytelling“ in Form von Comic-Kurzgeschichten zu beleuchten. Am Ende des Projekts sollten illustrierte Kurzgeschichten (Comicstreifen) stehen, in denen die verschiedenen Gesichter von Rassismus, Diskriminierung, aber auch Solidarität und Empowerment aufzeigt werden. Mit einer solchen Sammlung sollten die Betrachter_innen zum Nachdenken über eine inklusive, offene Gesellschaft angeregt werden.
Wissenschaftlich begleitet wurde sie von Prof. Dr. Constantin Wagner (Universität Mainz) als Experte für das Thema Rassismus und der AIWG-Geschäftsführerin und Politologin Dr. Raida Chbib.
Fachgespräch mit Praktiker_innen und Wissenschaftler_innen
Im Rahmen ihres Fellowships hatte sie die Gelegenheit, zu einem Fachgespräch mit Expert_innen aus der Praxis, die sich mit Themen von Diskriminierung und Rassismus auseinandersetzen, wie auch mit Wissenschaftler_innen zu ihren Comic-Entwürfen in Verbindung mit dem Thema Rassismus auszutauschen.
Handreichung
In der Praxisperspektive „Rassismus im Alltag“ hat die Illustratorin und Autorin Comic-Kurzgeschichten und Begleittexte zu Fragen von Alltagsrassismus angefertigt und veröffentlicht. Zur Newsmeldung
Anhand der Comics können Begriffe und Konzepte wie Solidarität, antimuslimischer Rassismus und Diskriminierung in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen thematisiert werden.
Über Soufeina Hamed
Soufeina Hamed hat ihren Master in interkultureller Psychologie an der Universität Osnabrück abgeschlossen und war in verschiedenen Organisationen wie dem JUMA-Projekt, der Jungen Islam Konferenz, dem Zahnräder Netzwerk e. V. und dem interreligiösen Ariane de Rothschild Fellowship aktiv. Seit 2017 ist sie hauptberuflich Illustratorin und nutzt Comics für den interkulturellen Dialog. Ihre Werke sind bzw. waren unter anderem im Rahmen einer Wanderausstellung der Bundeszentrale für politische Bildung (Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland), in einer Online-Ausstellung des International Museum of Women (IMOW), im Jüdischen Museum Berlin und dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe ausgestellt.
- Sara RahmanAlumnaSara RahmanAlumna
"Mündigkeit als Ziel von Religionsunterricht – aber wie?"
Von der Idee zum Projekt
Sara Rahman war in der Zeit von September 2019 bis August 2020 Associated Praxisfellow an der AIWG. Im Rahmen ihres Projekts beschäftigte sie sich mit der Frage, wie das Bildungsziel der Befähigung von Kindern und Heranwachsenden zur Mündigkeit innerhalb der schulischen Bildung praktisch angegangen werden kann. Speziell mit dem Blick auf den Religionsunterricht fragte Sara Rahman nach Best-Practice-Beispielen und nach Optimierungsmöglichkeiten der aktuellen Lehrpraxis.
Ausgehend von diesen Fragen entwickelte Sara Rahman die Projektidee „Mündigkeit als Ziel von Religionsunterricht – aber wie?“
Mit dem Fokus auf den islamischen Religionsunterricht in Baden-Württemberg hinterfragte Sara Rahman, inwiefern sich die in den Lehrplänen angeführten Inhalte und religiösen Bezüge für das Ziel der Befähigung zur Mündigkeit von Heranwachsenden eignen. Ihr Praxisprojekt hatte das Ziel, einen Leitfaden zu entwickeln, der Religionslehrer_innen dabei unterstützt, mit geeigneten didaktischen Mitteln Schüler_innen im Rahmen des Unterrichts zu mündigen Bürger_innen zu erziehen.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Das Projekt wurde in engem inhaltlichem Austausch mit der AIWG Longterm-Forschungsgruppe „Normativität des Korans“ durchgeführt und profitierte dadurch von der wissenschaftlichen Expertise der Forschungsgruppe. Gleichzeitig konnten die Erfahrungen und Ergebnisse des Praxisprojektes in der Forschungsgruppe nutzbar gemacht werden. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit hat die AIWG im Juli 2021 in ihrem WiFo paper veröffentlicht.
Das WiFo paper kann hier heruntergeladen werden.
Über Sara Rahman
Sara Rahman ist Gymnasiallehrerin und Bildungswissenschaftlerin. Neben dem Unterrichten beschäftigt sie sich mit religiöser Bildung sowie moralischen Aspekten koranischer Geschichten.
- Samir SchabelAlumnusSamir SchabelAlumnus
Religionssensible Trauerbegleitung - Trauercafés für Muslim_innen
Von der Idee zum Projekt
Samir Schabel war in der Zeit von April 2021 bis April 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Im Rahmen seines Praxisprojekts „Religionssensible Trauerbegleitung“ ermöglichte Samir Schabel einen Zugang zu „Trauercafés“ für Muslim_innen. Samir Schabel sieht das Trauercafé als ein offenes, unverbindliches Angebot, bei dem Menschen, die in ähnlichen Trauersituationen sind, außerhalb der eigenen vier Wände mit anderen zusammenkommen, und sich austauschen können.
Gemeinsam mit christlichen und muslimischen Trauerbegleiter_innen konzipierte er das Format eines Trauercafés für Muslim_innen. Nach der Erarbeitung des Konzepts folgte dessen Durchführung. Während das erste Trauercafé im Juli 2021in Hamburg stattfand, wurde die zweite Sitzung online über ZOOM veranstaltet. Die Ergebnisse und Erfahrungen seines Praxisprojekts hielt Samir Schabel in Form eines Leitfadens für muslimische Trauercafés fest.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Zudem war er Mitglied der AIWG Arbeitsgruppe „Islamische Bestattungen”, in der er sich regelmäßig mit anderen Praxisfellows und dem Forschungsfellow Prof. Dr. Thomas Lemmen traf und diskutierte. Gemeinsam beteiligten sich Praxisfellows und Forschungsfellow an der Friedhofsverwalter*innentagung „Muslimische Bestattungen auf Friedhöfen in Deutschland“ des Sepulkralkulturmuseums am 6. Oktober 2022 in Kassel, die in Kooperation mit der AIWG organisiert wurde.
Über Samir Schabel
Samir Schabel hat im Bachelorstudium Erziehungswissenschaften studiert und legte mit einem Masterabschluss in Komperativer Theologie nach. Neben seinen Tätigkeiten als Referent und Dozent, bei denen er interreligiöse Gesprächsformate mitorganisierte, beschäftigte er sich im Rahmen seines Fellowships an der AIWG mit Geschichte und Vorstellungen von Tod und Trauer in den Religionen (im Speziellen mit dem Islam). Mittlerweile hat Samir zwei Weiterbildungen im Bereich der Anwendungsentwicklung erfolgreich abgeschlossen und arbeitet nun hauptberuflich als Software Entwickler.
- Saliha SoyluAlumnaSaliha SoyluAlumna
Lebendiger Islam: Eine Comicreihe zur Frage der Normativität des Korans im Zeichen gesellschaftlichen Wandels
Saliha Soylu war in der Zeit von Februar 2022 bis August 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Sie widmete sich in ihrem Projekt dem Themenfeld der Normativität des Korans. Das Ziel ihres Projektes war es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse der AIWG Longterm-Forschungsgruppe „Normativität des Korans im Zeichen gesellschaftlichen Wandels“ mithilfe von drei kurzen Comics für die muslimische Community und die breite Gesellschaft zugänglich zu machen sowie die praktische Perspektive in den gemeinsamen Austausch mit der Forschungsgruppe einzubringen. Durch das niederschwellige, ansprechende Format der Comics sollte eine Auseinandersetzung mit den Themen der Forschungsgruppe möglichst vielen Menschen ermöglicht und der Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft angeregt werden.
Die erarbeiten Comics stellte Saliha Soylu gemeinsam mit der Forschungsgruppe unter anderem auf dem AIWG Kongress „Islam in Texten, Normen, Lebenswelten“ im Juni 2022 vor. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse der Forschungsgruppe sowie die Comics in der Publikation „Normativität des Korans im Zeichen gesellschaftlichen Wandels. Theologische und religionspädagogische Perspektiven“ publiziert. Die Publikation, die im Nomos Verlag erschienen ist, kann kostenlos abgerufen werden unter: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748932727/normativitaet-des-korans-im-zeichen-gesellschaftlichen-wandels?page=1Über Saliha Soylu
Saliha Soylu ist Illustratorin, ausgebildete Medienkauffrau Digital & Print und interdisziplinäre Kulturwissenschaftlerin aus Ludwigsburg. An der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat sie Liberal Arts and Sciences studiert. Als Künstlerin liegt ihr Schwerpunkt auf diversitätssensibler, empowernder Illustration und visueller Vielstimmigkeit. Saliha Soylu hat sich neben ihrem Beruf lange Jahre ehrenamtlich in verschiedenen Initiativen junger Muslim_innen engagiert.
Hintergrund zur Arbeit der AIWG Longterm-Forschungsgruppe „Normativität des Korans im Zeichen gesellschaftlichen Wandels“
Angesichts der Vielfalt an Lebensrealitäten und des steten Wandels der Gesellschaften im Laufe der Zeit steht auch die muslimische Gemeinschaft immer wieder vor neuen Herausforderungen und Fragestellungen, wie der Islam im Alltag angemessen gelebt werden kann. Die damit verbundene Frage, inwieweit koranische Normen im heutigen gesellschaftlichen Kontext gedeutet werden, hat eine unmittelbare Relevanz für die gelebte muslimische Glaubenspraxis. Die AIWG Longterm-Forschungsgruppe „Normativität des Korans im Zeichen gesellschaftlichen Wandels“ hat sich dieser Frage aus unterschiedlichen Perspektiven genähert.
- Özgür UludağAlumnusÖzgür UludağAlumnus
Multimediale Webseite über islamische Bestattungen in Deutschland
Von der Idee zum Projekt
Özgür Uludağ war in der Zeit von April 2021 bis April 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Im Rahmen seines Praxisfellowships befasste sich Özgür Uludağ mit dem Thema „Islamische Bestattungen in Deutschland“. Ziel und Output seines Praxisprojekts ist eine multimediale Webseite zu „Islamischen Bestattungen in Deutschland“. Die Webseite stellt die verschiedenen Rahmenbedingungen für islamische Bestattungen in den einzelnen Bundesländern übersichtlich dar. Außerdem präsentiert Özgür Uludağ gut verständlich wesentliche Bestimmungen und Empfehlungen für islamische Bestattungen unter Einbeziehung des universitären islamtheologischen Wissensstands.
Mit seinem Praxisprojekt verfolgte Özgür Uludağ das Ziel, eine interessierte Öffentlichkeit, unter anderem Friedhofsverwalter_innen, über islamische Bestattungen in Deutschland zu informieren. Dazu hat er aus verschiedenen Quellen Informationen zusammengetragen und diese durch Interviews mit Experten_innen, Wissenschaftler_innen, Bestatter_innen, Theolog_innen, Fotografien, Grafiken und Statistiken ergänzt, um so einen multimedialen Zugang zur Thematik zu ermöglichen.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Auch über den direkten Kontakt zur Wissenschaft für die Erstellung von Inhalten der Webseite hinaus, tauschte sich Özgür Uludağ mit weiteren relevanten Akteur_innen, im Rahmen des AIWG Roundtables „Wandlungen islamischer Bestattungen in Deutschland“ am 24. Juni 2022 aus.
Zudem war er Mitglied der AIWG Arbeitsgruppe „Islamische Bestattungen”, in der er sich regelmäßig mit anderen Praxisfellows und dem Forschungsfellow Prof. Dr. Thomas Lemmen traf und diskutierte. Gemeinsam beteiligten sich Praxisfellows und Forschungsfellow an der Friedhofsverwalter*innentagung „Muslimische Bestattungen auf Friedhöfen in Deutschland“ des Sepulkralkulturmuseums am 6. Oktober 2022 in Kassel, die in Kooperation mit der AIWG organisiert wurde.
Die Ergebnisse seines Praxisfellowships hat Özgür Uludağ auf dem AIWG-Kongress im Juni 2022 vorgestellt.
Über Özgur Uludağ
Özgür Uludağ hat Islamwissenschaft, Turkologie und Migrationssoziologie in Hamburg sowie Philosophie und Politikwissenschaft an der Westfälischen-Wilhelms Universität in Münster studiert. An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel hat er mit einer Dissertation zu „Islamischen Bestattungen und die Entscheidungsfindung bei der Ortswahl des Grabes" promoviert. Studienbegleitend arbeitete er als Bestatter in einem islamischen Bestattungsinstitut. Derzeit ist er als Journalist tätig und hat verschiedene Reportagen und Dokumentationen für ARD, ZDF, 3sat, ARTE und RBB produziert. Für seine Arbeiten wurde er für den Adolf-Grimme-Preis, den Marler-Menschenrechtspreis von Amnesty International und den Grimme-Online-Award nominiert.
- Osman KösenAlumnusOsman KösenAlumnus
Koranische Symbole im islamischen Religionsunterricht schülergerecht erklärt. Ein Lehrerleitfaden.
Von der Idee zum Projekt
Osman Kösen war in der Zeit vom Juli 2020 bis Juli 2021 Associated Praxisfellow an der AIWG. In seiner Tätigkeit als Gesamtschullehrer stellte Osman Kösen fest, dass der Islamische Religionsunterricht einen geschützten Rahmen bieten kann, um reflektierend über die Symbole im Koran zu sprechen. Symbole wie beispielsweise die Opferung des Sohns Ismail im Zusammenhang mit dem islamischen Annäherungsfest (Opferfest) müssten entschlüsselt und didaktisch aufbereitet werden.
Ausgehend davon entwickelte Osman Kösen seine Projektidee „Koranische Symbole im islamischen Religionsunterricht schülergerecht erklärt. Ein Lehrerleitfaden.“ Das Ziel seines Projekts war es, einen Leitfaden für Lehrer_innen zu erarbeiten, in dem die schülergerechte Vermittlung koranischer Symbole im islamischen Religionsunterricht und die damit verbundene Deutungsvielfalt im Mittelpunkt stehen. Der Leitfaden entstand, indem Osman Kösen bestimmte Symbole im Koran auf ihre inter- beziehungsweise intrareligiöse Kompetenz gemeinsam mit den Schüler_innen herausarbeitete und im Unterricht erprobte. Basierend auf dem erarbeiteten Leitfaden führt Osman Kösen erfolgreich Fortbildungen für Lehrkräfte in Niedersachsen durch.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Da das Praxisprojekt an den Diskurs der Symboldidaktik im Koran, der islamischen Religionspädagogik und der Koranexegese anknüpft, wurde es in engem inhaltlichem Austausch mit der AIWG Longterm-Forschungsgruppe „Normativität des Korans“ durchgeführt. Mit dieser Zusammenarbeit konnte von der wissenschaftlichen Expertise der Forschungsgruppe profitiert werden. Gleichzeitig griff die Forschungsgruppe auf die Erfahrungen und Ergebnisse des Praxisprojekts zurück, um diese für die eigene Forschung nutzbar zu machen.
Über Osman Kösen
Dr. Osman Kösen ist promovierter Pädagoge und Theologe sowie Gymnasiallehrer für islamischen Religionsunterricht und Sport. Derzeit ist er im Niedersächsischen Kultusministerium im Referat 24 tätig und engagiert sich ehrenamtlich zur Bildung und Partizipation von Jugendlichen in Hannover.
- Nilgün AkinciNilgün Akinci
„Star Wanderers“ – Drehbuch-Konzept eines Science-Fiction Langfilms, inspiriert durch das Frauenbild Maryams im Koran
Nilgün Akıncı war in der Zeit von Dezember 2020 bis November 2021 und von März 2022 bis Juli 2022 Fulltime Praxisfellow an der AIWG. In ihrem Projekt „Star Wanderers“ erarbeitete Nilgün Akıncı ein Drehbuchkonzept (Treatment) für einen Science-Fiction Langfilm mithilfe islamwissenschaftlicher und islamtheologischer Kenntnisse. Dabei setzte sich Nilgün Akinci besonders mit dem Bild der Frau im Koran auseinander.
Ziel ihres Drehbuch-Entwurfs ist die Einbettung wissenschaftlich gestützter Erkenntnisse zur koranischen und biblischen Figur der Maria (arabisch Maryam) in eine filmisch umzusetzende Science-Fiction-Geschichte, die theologischen Diskurse und ihre zeitgenössischen Entwicklungen in einem visuellen Narrativ wiederzugeben und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Nach kreativen Arbeitsprozessen und intensivem Austausch mit Wissenschaftler_innen, konnte Nilgün Akinci erfolgreich das Treatment erarbeiten, mit dem sie sich nun bei Filmproduktionsfirmen bewerben kann.
Über Nilgün Akıncı
Nilgün Akıncı ist Filmemacherin und Drehbuchautorin. Sie hat Interkulturelle Kommunikation und Asienwissenschaften studiert. Ihr Wissen dazu beeinflusst ihre künstlerischen Arbeiten und schärft ihren Blick für Archetypen und Hegemonien in der Geschichtsschreibung. Themen, mit denen sie sich in ihrer praktischen Arbeit teilweise auseinandersetzt.
In den vergangenen Jahren hat sich Nilgün Akıncı mit konzeptioneller und ikonografischer Fotografie beschäftigt und sammelte Erfahrungen in diversen Bereichen des Bewegtbilds (unter anderem beim WDR, Karakaya Talk). Ihr besonderes Interesse richtet sich auf Science-Fiction und Fantasy in Film und Videospielen. Sie lebt mit ihren zwei Kindern und ihrem Ehepartner in Berlin.
- Nadir MoubarridAlumnusNadir MoubarridAlumnus
Respekt, Freiheit, Vielfalt und Vernunft im Islam – Kurzanimationsfilme für Jugendliche
Nadir Moubarrid war in der Zeit von Juli 2021 bis Juni 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Im Verlauf seines Praxisprojekts recherchierte er zu englischsprachige Kurzanimationsvideos aus den USA zu ethischen Fragen des Respekts, der Freiheit, der Vielfalt und zur Vernunft aus islamischer Perspektive aus. Die Kontextualisierungsarbeit erfolgte dabei in engem Austausch mit Wissenschaftler_innen der islamisch-theologischen Studien und anderen Praxisfellows.
Über Nadir Moubarrid
Nadir Moubarrid arbeitet als Coach in der Persönlichkeitsentwicklung. Sein Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung von Beziehungsrollen aus der Teamperspektive.
- Nadina MemagićAlumnaNadina MemagićAlumna
„Religion im Kabarett und Comedy“
Von der Idee zum Projekt
Nadina Memagić war in der Zeit von Oktober 2022 bis August 2023 Fulltime Praxisfellow an der AIWG. Das Projekt "Religion und Humor" sollte ihr ermöglichen, sensible Fragen zum Umgang mit religiösen Themen in der Comedy- und Kabarettszene zu beleuchten. Die gewonnenen Erkenntnisse und künstlerischen Ideen haben ihr dazu verholfen, einen humorvollen Zugang zu für sie relevanten gesellschaftlichen Themen zu schaffen, Anstöße zu geben und mit anderen zu Fragen von Humor und Religion in die Diskussion zu gehen.
Neue Ideen und Austausch mit der Wissenschaft
Nadina Memagić nutzte das Praxisfellowship, um eigene Ideen und Texte im Austausch mit Wissenschaftler_innen der islamisch-theologischen Studien und anderen interessierten Künstler_innen und Personen zu entwickeln.
Eine besondere Gelegenheit eröffnete sich Nadina Memagić gemeinsam mit ihrer wissenschaftlichen Begleiterin, Prof._ Dr. Armina Omerika vom Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Goethe-Universität Frankfurt, über einen Kabarett- und Comedy-Abend an der Universität mit anschließender Podiumsdiskussion mit Fachleuten und Künstler_innen.
Unter dem Titel „Lachen und lachen lassen“ wurde die Rolle von Satire, Dichtkunst und Humor in der islamischen Geschichte und Theologie sowohl fachlich als auch künstlerisch behandelt. Dies gab Nadina Impulse für die Entwicklung eines Songtextes, den sie über das Fellowship als Musikeinlage aufnehmen und veröffentlichen konnte. „Therapie“ so heißt der Song, zu dem der Videoclip am 26. September 2023 erschienen ist. Zur Newsmeldung
Insgesamt konnte Nadina Memagić im Rahmen ihres Fellowships neben der Befassung mit Wechselbezügen zwischen Religion und Humor auch der Frage nachgehen, wie sich Humor auf Geist und Psyche auswirken oder als Bewältigungsstrategie dienen kann.
Über Nadina Memagić
Nadina Memagić ist Musikkabarettistin und Klavierlehrerin. Sie hat eine Ausbildung in Tanz, Gesang und Schauspiel in Hamburg abgeschlossen. Des Weiteren ist sie Mitgründerin des „ausARTen“ Festivals und des Start-ups RAHATNOOK, für das sie als Fotografin und Creative Director tätig war. 2021 war sie Fellow der Datteltäter Academy. Die gebürtige Bosniakin schreibt unter anderem Lieder über Kapitalismus, Mutterschaft, Flucht und Abschiebung und mentale Gesundheit.
- Monika KloseAlumnaMonika KloseAlumna
Maidah – der gedeckte Tisch
Monika Klose war in der Zeit von August 2021 bis August 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG.
In ihrem Praxisprojekt widmete sich Monika Klose der Erarbeitung eines Konzepts für eine gemeinnützige Hilfsorganisation (eingetragener Verein) zur Lebensmittelversorgung für bedürftige Muslim_innen. Dabei sollten neben dem Konzept und der Vereinsgründung Restaurants und Lebensmittelläden in Berlin für eine Kooperation gewonnen werden.
Über Monika Klose
Monika Klose hat islamische Religionspädagogik in Wien studiert. Sie engagiert sich seit 2015 im sozialen Bereich und arbeitet als Sozialpädagogin in einem Sozialunternehmen. Parallel dazu studiert sie Sozialmanagement in Nürnberg. Monika Klose ist verheiratet und lebt in Berlin.
- Layla Kamil AbdulsalamAlumnaLayla Kamil AbdulsalamAlumna
Poetische Zugänge im Islamischen Religionsunterricht
Layla Kamil Abdulsalam war in der Zeit von August 2021 bis August 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Im Rahmen ihres Praxisprojekts widmete sie sich deutschsprachiger muslimischer Lyrik. Die Idee für ihr Praxisprojekt fußt auf ihrer Überzeugung, dass Lyrik, die sich mit den Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen von Muslim_innen auseinandersetzt, einen ästhetischen Beitrag zur Identitätsentwicklung von muslimischen Schüler_innen leisten kann. Dichtung und Poesie können Schüler_innen eine Möglichkeit bieten, um über die eigene Religiosität und Spiritualität zu reflektieren und zu sprechen.
Im Rahmen ihres Praxisprojekts „Poetische Zugänge im Islamischen Religionsunterricht“ entwickelte Layla Kamil Abdulsalam Unterrichtsmaterialien für den Islamischen Religionsunterricht der Jahrgangsstufen 5 bis 13, die deutschsprachige Lyrik in den Mittelpunkt stellen. Damit erprobte sie poetische Zugänge im Unterricht, um ihn vielseitiger und ästhetischer zu gestalten. Die Ergebnisse ihres Praxisprojekts werden innerhalb der Publikationsreihe Praxisperspektiven veröffentlicht und einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
In einem Interview mit der Islamischen Zeitung vom 4.3.2022 berichtete Layla Kamil Abdulsalam über ihr Praxisprojekt.
Über Layla Kamil Abdulsalam
Layla Kamil Abdulsalam ist Gesamtschullehrerin und unterrichtet Mathematik und Deutsch. Daneben ist sie in der Lehrer_innenfortbildung tätig. Hierbei widmet sie sich insbesondere der Frage, wie Sprache zum Hilfsmittel für den Erwerb mathematischer Inhalte werden kann. In ihrer Freizeit schreibt sie Texte für Bilderbücher, die sich in erster Linie an muslimische Familien richten und zum kreativen Weiterschreiben in deutscher Sprache anregen. In ihren Gedichten denkt Layla Kamil Abdulsalam unter anderem über Spiritualität und Sprache nach.
- Julius MatuschikAlumnusJulius MatuschikAlumnus
„Moin und Salam: Islam in Deutschland & Deutsche Muslime. Bildarchiv & Online Reportage über Geschichte und Gegenwart des Islams in Deutschland“
Julius Matuschik war in der Zeit von Februar 2020 bis Juli 2021 Fulltime Praxisfellow an der AIWG. Als Fotograf nahm er Bildwelten, die den Islam in deutschen Medien vermeintlich abbilden, häufig als einseitig und stereotyp war. Die immer gleichen Bilder sorgen für einen Framing-Effekt und reproduzieren den Islam als etwas Fremdes. Einer Einwanderungsgesellschaft, in der Religionsfreiheit herrscht und Muslim_innen ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sind, wird eine solche Bildsprache nicht gerecht.
Ausgehend davon entwickelte Julius Matuschik die Projektidee „Moin und Salam: Islam in Deutschland & Deutsche Muslime. Bildarchiv & Online Reportage über Geschichte und Gegenwart des Islams in Deutschland“
Sein Praxisprojekt hatte das Ziel, stereotypfreie bzw. lebensnahe Bilder zum Themenfeld Islam und Muslime in Deutschland zu produzieren. Die Bilder, die er als Fotograf überwiegend selbst anfertigte, sind eine authentische Abbildung des Alltags deutscher Muslim_innen. So entstand einerseits eine Sammlung, anhand derer die Vielfalt des Islams in Deutschland dokumentiert und sichtbar wird. Daneben tauschte er sich im Rahmen seines Fellowships intensiv mit Wissenschaftler_innen der islamisch-theologischen Studien und anderer Fachrichtungen sowie mit Journalisten aus.
Der Blog „Moin und Salam“
Kernstück seines Projekts bildet der Blog „Moin und Salam“ ins Leben, den er im Rahmen des Fellowships erfolgreich umsetzte, in dem er die Geschichte und Gegenwart von Muslim_innen in Deutschland visuell authentisch und wissenschaftlich fundiert nachzeichnet. Als Expertin verfasste seine wissenschaftiche Begleiterin, Religions- und Politikwissenschaftlerin Dr. Raida Chbib hierfür Texte, während Julius Matuschik die Bilder beisteuerte. Direkt zum Blog
Bereits die Veröffentlichung des ersten Kapitels am 5. Februar 2021 erzeugte eine große öffentliche und mediale Aufmerksamkeit. Zur Pressemitteilung
Matuschik tauschte sich zu Fragen rund um stereotype Darstellungsmuster und relaitätsnahe Fotografien zum Islam in Deutschland mit weiteren relevanten Akteur_innen aus, unter anderem im Rahmen des AIWG Roundtable „Islam im Bild. Fotografien von Islam und Muslimen in deutschen Medien“ im April 2021 oder zuvor beim Panel „Islam im Bild“ auf dem Lumix Festival 2020.
Ein Bildarchiv für Wissenschaft und Öffentlichkeit
Neben dem Blog „Moin und Salam“ hat Julius Matuschik am 1. November 2021 erfolgreich das Bildarchiv „islamimbild“ veröffentlicht. Es umfasst sowohl eigene Bilder Matuschiks als auch die anderer Fotograf_innen. Zur Newsmeldung
Das Bildarchiv steht allen Interessierten kostenlos zur Verfügung. Zum Bildarchiv
Über Julius Matuschik
Julius Matuschik arbeitet als Fotojournalist für verschiedene On- und Offlinemedien. Er engagiert sich im Cameo Kollektiv e.V., in dem er gemeinsam mit anderen Kreativschaffenden unter anderem soziokulturelle Projekte realisiert und sich für kulturelle und politische Bildung einsetzt. Mit seiner Arbeit widmet sich Julius Matuschik der Verbindung von transkulturellem und konstruktivem Journalismus mit neuen Narrativen des Visual Storytellings. Dabei befasst er sich verstärkt mit sozial-dokumentarischen Themen, insbesondere in der MENA-Region. Seit 2013 dokumentiert er fotografisch den Islam in Deutschland.
- Julia LeyAlumnaJulia LeyAlumna
„Experten-BLIQ auf Islam-Klischees“
Von der Idee zum Projekt
Julia Ley war in der Zeit von März 2020 bis Mai 2021 Associated Praxisfellow an der AIWG. Als Journalistin nahm Julia Ley wahr, dass Muslim_innen in Deutschland medial meist auf bestimmte Themen und Personen reduziert werden. Gerade differenzierende Stimmen und wissenschaftliche Erkenntnisse seien in der öffentlichen Debatte um Islam und Muslim_innen in Deutschland häufig unterrepräsentiert. Ausgehend davon entwickelte Julia Ley die Projektidee „Experten-BLIQ auf Islam-Klischees“.
Ihr Projekt hatte das Ziel, mittels Expert_inneninterviews ausgewählte Klischees über „den“ Islam zu dekodieren.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Im Rahmen ihres Projekts veröffentlichte Julia Ley auf BLIQ – dem medienkritischen Blog zur Islamdebatte – drei Texte, in denen sie verschiedene „Islamklischees“ aufgegriffen und die Debatte kritisch mit Einbezug wissenschaftlicher Perspektiven und Stimmen begleitet hatte. Mit der Einbindung der wissenschaftlichen Perspektiven zielte Julia Ley darauf ab, den Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Medien anzuregen und so zu einer Versachlichung der Debatte beizutragen. Zusätzlich wurden die Ergebnisse für Social Media aufbereitet und in Form von Instagram-Stories veröffentlicht.
Ein Beispiel für ein Islamklischee des Monats von Julia Ley ist der Beitrag „Islam und Feminismus passen nicht zusammen?“. Hierfür interviewte sie Prof. Dina El Omari vom Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster. Der Beitrag ist abrufbar unter: https://www.bliq-journal.de/post/islam-und-fe-minismus-passen-nicht-zusammen
Neben ihren Beiträgen in der Rubrik „Islamklischee des Monats“ veröffentlichte Julia Ley am 24. April 2021 ein Interview mit Werner Schiffhauer zum Thema „Kontaktschuld-Vorwürfe gegenüber muslimischen Gemeinden“. Das Interview ist abrufbar unter: https://www.bliq-journal.de/post/es-ist-ein-krebs-geschw%C3%BCr-das-immer-weiter-w%C3%A4chst
Darüber hinaus führte Julia Ley am 5. und 12. Juni 2021 erfolgreich zwei Medienworkshops für Nachwuchswissenschaftler_innen und Praxisexpert_innen durch. In diesen Workshops konnten die Wissenschaftler_innen und Praxisakteur_innen einen selbstbewussten, professionellen und nachhaltigen Umgang mit Medien und Öffentlichkeit erlernen.
Über Julia Ley
Julia Ley arbeitet als freie Journalistin unter anderem für den Bayerischen Rundfunk und den Deutschlandfunk. 2019 rief sie zusammen mit drei anderen Journalist_innen BLIQ ins Leben, ein Online-Blog, das mediale Islamdebatten kritisch begleitet.
- Fatima El SayedFatima El Sayed
„Muslimische Frauenorganisationen als Akteurinnen sozialen Wandels in Deutschland“
Fatima El Sayed war in der Zeit von Oktober 2022 bis August 2023 Associated Praxisfellowship an der AIWG.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Das Engagement muslimischer Frauen in Deutschland ist bislang wenig sichtbar. Dabei sind sie seit Jahren in Moscheen, etablierten Verbandsstrukturen, Vereinen sowie selbstgegründeten Zusammenschlüssen tätig und tragen aktiv zu einer lebendigen muslimischen Zivilgesellschaft bei. Ihre Themenschwerpunkte reichen von der Wohlfahrtspflege, Inklusion über politische Bildung und Jugendarbeit bis hin zu (geschlechtsspezifischer) Diskriminierung. Dennoch sind muslimische Frauenorganisationen mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die zum einen mit ihrer Marginalisierung zusammenhängen und zum anderen mit dem gesellschaftlichen Klima, in dem sie arbeiten.
Ziel des Praxisprojekts von Fatima El Sayed war es daher, die Wahrnehmung von Vereinen und Organisationen von muslimischen Frauen als zivilgesellschaftlichen Akteur_innen zu stärken und so zu ihrer gesellschaftlichen Normalisierung beizutragen. Zudem sollte die Kenntnis über unterschiedliche Akteur_innen sowohl für die innermuslimische Vernetzung als auch für den gesamtgesellschaftlichen Austausch gestärkt werden.
Im Rahmen ihres Praxisprojekts lud Fatima El Sayed zu einer Tagung, auf der verschiedene Fragen im gemeinsamem Austausch mit Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen Organisationen diskutiert wurden: Wie können muslimische Frauenorganisationen zur Verbesserung der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe muslimischer sowie marginalisierter Frauen beitragen? Was haben muslimische Frauenorganisationen bislang in Deutschland erreicht? Mit welchen Herausforderungen sind muslimische Frauenorganisationen hauptsächlich konfrontiert und wie sind sie damit bislang umgegangen?
Daneben wurden in Impulsvorträgen Best-Practice-Beispiele vorgestellt.
Mit ihrem Praxisprojekt hat Fatima El Sayed darauf aufmerksam gemacht, inwieweit sich muslimische Frauenorganisationen inzwischen als Akteur_Innen der Zivilgesellschaft etabliert haben und welchen Beitrag sie zu einer pluralistischen Gesellschaft leisten. Unter Einbeziehung einer intersektionalen Perspektive hat sie Lösungsansätze sowohl für die Praxis als auch für die Wissenschaft ausgearbeitet. In einem ausführlichen Dossier fasst Fatima El Sayed die Lösungsansätze und Ergebnisse ihres Praxisfellowships an der AIWG zusammen. Das Dossier wird demnächst als Open-Access-Format erscheinen.
Über Fatima El Sayed
Fatima El Sayed ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt D:ISLAM am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie hat Arabistik und Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und an der Universität Granada, Spanien, studiert. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Politik in der MENA-Region, feministische und postkoloniale Theorien, sowie die Verschränkungen von Migrations-, Integrations- und Islamdiskursen in Deutschland. Fatima El Sayed war mehrere Jahre ehrenamtlich in der muslimischen Jugendarbeit und in unterschiedlichen muslimischen Community-Kontexten tätig.
- Esat ÖztürkAlumnusEsat ÖztürkAlumnus
"Das (kulturelle) Gedächtnis des Islams in Deutschland. Archive und Dokumentationen islamischer Verbände und Moscheegemeinden"
Muslim_innen haben ihre Geschichte in Deutschland. Diese ist Teil der deutschen Geschichte insgesamt. Im 20. Jahrhundert sind zahlreiche Gemeinden entstanden, die ihre Geschichte durch Satzungen, Fotos, Einladungen zu Festen, Einstellungen von Personal, in Bauanträgen und der Kommunikation nach Innen und Außen dokumentiert haben. Diese Dokumentation erfolgte meist aus dem Tagesgeschäft heraus, häufig aufgrund der Initiative Einzelner und war oft nicht bewusst mit dem Aufbau systematischer Archive verbunden. Nichtsdestotrotz sind an verschiedenen Orten wichtige Bestände an Quellen angesammelt worden. Esat Öztürk hat im Rahmen seines Praxisfellowships mit einem Team an Wissenschaftler_innen daran mitgewirkt, sich an einzelne islamische Institutionen zu richten, um für das Thema zu sensibilisieren, nach vorhandenen Quellen zu recherchieren und eine Verbindung zu verschiedenen Akteur_innen aufzubauen.
Während des Praxisprojekts erfolgten durch Esat Öztürk erste Anfragen an einzelne islamische Verbände für eine gemeinsame und vertrauliche Archivbegehung. Ergebnisse der Praxisarbeit wurden in einem Team mit Wissenschaftler_innen erörtert und fließen in eine weitere, auch wissenschaftliche Bearbeitung des Themas „Moscheearchive in Deutschland“ ein.
Über Esat Öztürk
Esat Öztürk hat Sozialwissenschaften, Nah- und Mitteloststudien sowie Islamwissenschaften an der Philipps-Universität Marburg studiert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die muslimische Migrationsgesellschaft und die Institutionalisierung des Islams in Deutschland.
- Erkan InanAlumnusErkan InanAlumnus
"Jüdisch-Muslimischer Dialog in München (JÜMIDI)"
Von der Idee zum Projekt
Erkan Inan war in der Zeit von Oktober 2019 bis Oktober 2020 Associated Praxisfellow an der AIWG. Aus der Idee, Allianzen zwischen den jüdischen und muslimischen Glaubensgemeinschaften zu bilden und den jüdisch-muslimischen Dialog voranzutreiben und zu stärken, entwickelte er sein Projekt „Jüdisch-Muslimischer Dialog in München (kurz JÜMUDI)“. Dabei ist sein Ansatz, diesen Dialog im Kontext von Kunst einzubetten. So ist Erkan Inan einer der Gründer des Münchener Kunst- und Kulturfestivals ausARTen.
Im Rahmen seines Praxisprojekts organisierte und leitete Erkan Inan eine dreiteilige Veranstaltungsreihe, in dem sich Jüd_innen und Muslim_innen austauschen konnten:
- 82 Namen: Syrien, bitte vergiss uns nicht! – Filmvorführung & Diskussion im Münchner Forum für Islam, am 18. Februar 2020
- Klimawandel und Feminismus – mit Musik von „Embryo“ in den Münchner Kammerspielen, 5. März 2020
- Unterm selben Regenbogen: Jüdisch/Queer, Queer/Muslimisch – in den Münchner Kammerspielen, 25. Oktober 2020
Während der Veranstaltungen wurden interreligiös theologische Perspektiven diskutiert.
Dieser Ansatz bot die Chance, sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede auszutauschen und über Themen sprechen zu können, die für Teilnehmer_innen beider Glaubensgemeinschaften relevant sind.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Neben den praktischen Erfahrungen aus den Veranstaltungen tauschte sich Erkan Inan auch mit Wissenschaftler_innen der jüdischen- und islamisch-theologischen Studien aus. In Zusammenarbeit mit diesen ist zum Abschluss des Fellowships ein Video entstanden, das nicht nur das Praxisprojekt dokumentiert, sondern auch Best-Practice-Beispiele vorstellt, die wertvolle Impulse für den jüdisch-muslimischen Dialog auch außerhalb Münchens bieten. In dem Video wird betont, warum der jüdisch-muslimische Dialog so wichtig ist, was seine Erfolgsbedingungen sind und welcher Mehrwert sich hieraus ergibt. Darin kommt nicht nur Erkan Inan zu Wort, sondern auch bekannte Teilnehmer_innen seiner Veranstaltungen, wie Dervis Hizarci, Max Czollek und viele weitere. Erkan Inans Abschlussvideo bietet Anregungen dafür, wie jüdisch-muslimischer Dialog gelingen kann. Auch nach Ende seines Praxisfellowships an der AIWG engagiert sich Erkan Inan weiterhin für den jüdisch-muslimischen Dialog in München.
Über Erkan Inan
Erkan Inan ist Verkehrsfachwirt und verantwortlicher Achsenmanager in einem international agierenden Logistikunternehmen für nationale Verkehre. Er lebt in München und ist seit 17 Jahren verheiratet sowie Vater von drei Kindern.
Neben seinem Beruf engagiert er sich ehrenamtlich in diversen Projekten, die sich mit dem jüdisch-muslimischen Dialog und einem Perspektivwechsel durch Kunst befassen. Seit 2014 engagiert er sich am Münchner Forum für Islam e.V. in der Initiative „Kritisch Denken“. Er ist seit 2016 Kurator des Münchner Kunstfestivals „ausARTen – Perspektivwechsel durch Kunst“ und seit 2017 gewähltes Mitglied des Migrationsbeirats der Landeshauptstadt München.
- Dr. Menekşe ÇıtakAlumnaDr. Menekşe ÇıtakAlumna
„Ehe mit Nicht-Muslim_innen als Thema in der islamischen Gemeindepädagogik.“
Dr. Menekşe Çıtak war in der Zeit von Oktober 2022 bis August 2023 Associated Praxisfellowship an der AIWG.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
In einer pluralen Gesellschaft wie in Deutschland nehmen binationale Ehen zu. Junge Muslim_innen suchen nach Antworten auf Fragen zur Eheschließung mit andersgläubigen Partner_innen. Sie stellen sich neben rechtlichen Aspekten von Ehe und Familie die Frage nach der islamischen Legitimation, und suchen nach Möglichkeiten und Wegen, ihre religiöse Identität in unserer pluralen Gesellschaft zu leben. Antworten suchen die jungen Menschen vor allem in der Gemeinde, und damit die jungen Mulim_innen einen Raum für Dialog, Verständnis und Reflexion finden, knüpft Menekşe Çıtak mit ihrem Fellowship genau hieran an: Sie hat nicht nur ein Workshop-Konzept im engen Austausch mit Wissenschaftler_innen zur „Ehe mit Nicht-Muslim_innen“ in der islamischen Gemeindepädagogik entwickelt, sondern dieses auch in einem Workshop im BFmF e.V. in Köln mit Erfolg erprobt.
Über Menekşe Çıtak
Menekşe Çıtak studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bielefeld und hat im islamischen Strafrecht an der Hitit Universität in Çorum, Türkei, promoviert. Seit über zwanzig Jahren betreut und unterrichtet sie ehrenamtlich Jugendliche und Erwachsene und erstellt Unterrichtsmaterialien zu islamisch-theologischen Themen unter anderem im Bereich des Fiqh (Islamisches Recht), des Tafsirs (Koranexegese), der Sira (Das Leben des Propheten Muhammad) und der Islamischen Geschichte für ihre muslimischen Lerngruppen.
- Dr. Hatun KarakaşAlumnaDr. Hatun KarakaşAlumna
“Islam und Medizin für Jede/Jeden“
Dr. Hatun Karakaş war in der Zeit von Oktober 2021 bis August 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Sie widmete sich in ihrem Praxisprojekt dem Themenfeld Islam und Medizin. Ziel ihres Praxisfellowships war es, näher auf islamisch-medizinische Grenzsituationen und die dabei entstehenden speziellen Fragen einzugehen und mögliche Antworten für die Mehrheitsgesellschaft leicht verständlich zugänglich zu machen.
Ausgehend davon hat Dr. Hatun Karakaş Interviews mit Mediziner_innen und Islamtheolog_innen zu den Themen Palliativmedizin, Sterbehilfe, Organspende und Gynäkologie geführt. Die Ergebnisse hat sie in Form einer Videoreihe auf ihrem YouTube-Kanal „Dr. Hatun's Sprechstunde“ veröffentlicht.
Videoreihe auf YouTube
Folgende Interviews führte Dr. Hatun Karakas im Rahmen ihres Praxisprojektes durch:
• Abtreibung im Islam - eine islamisch-rechtliche Sicht (Teil 1)
• Abtreibung im Islam - eine islamisch-rechtliche Sicht (Teil 2) mit Islamwissenschaftler Dr. Abdurrahman Reidegeld
• Abtreibung im Islam - die medizinisch-praktische Sicht
• Organspende im Islam - eine islamisch-rechtliche Perspektive mit Dr. Martin Mahmud Kellner
• Organspende und Hirntod - eine medizinisch-praktische Perspektive mit Neurochirurgin Edibe Erol
• Palliativmedizin im Islam - eine medizinisch-praktische Perspektive mit Dr. Ferya Banaz Yaşar
• Palliativmedizin im Islam - eine islamisch-rechtliche Perspektive mit Dr. Martin Mahmud KellnerAustausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Auch über den direkten Kontakt zur Wissenschaft mithilfe ihrer Interviews der Videoreihe „Islam und Medizin für Jede/Jeden“ hinaus tauschte sich Dr. Hatun Karakaş mit weiteren relevanten Akteur_innen, im Rahmen des AIWG Roundtables „Religion und Medizin als Thema in islamischen Gemeinden und Zivilgesellschaft“ am 27. April 2022 aus.
Über Dr. Hatun Karakaş
Dr. Hatun Karakaş ist Fachärztin für Innere Medizin und seit 2017 auf Instagram als „Dr.hatun“ aktiv. Auf Instagram möchte sie ihren Mitmenschen medizinisches Wissen so einfach wie möglich zugänglich machen. Einen besonderen Fokus legt die Ärztin dabei auf die Verknüpfung von „Islam & Medizin“.
- Dr. Ali ÖzdilAlumnusDr. Ali ÖzdilAlumnus
„Pflege, Glaube und Kultur: Kultur- und religionssensible Pflege muslimischer Patient_innen in Deutschland“
Dr. Ali Özdil war in der Zeit von Oktober 2022 bis August 2023 Fulltime Praxisfellow an der AIWG.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Im Rahmen seines Praxisfellowship-Projekts hat Ali Özdil im Austausch mit Fachleuten aus der Theologie und aus dem Gesundheitsbereich zunächst eine Bedarfsanalyse und Bestandsaufnahme zum Thema vorgenommen. Hierauf basierend wurde von ihm ein Konzept zur Schulung von Nachwuchswissenschaftler_innen, Ärzt_innen und Beratungskräften entwickelt. Umgesetzt hat er das Konzept im Rahmen von zwei Online-Workshops, in denen die Teilnehmer_innen ihre Kenntnisse und Methoden zur Beratung von Gesundheits- und Pflegepersonal in der „kultur- und religionssensiblen Pflege muslimischer Patient_innen“ ausbauen und umsetzen konnten. Abschließend sollten im Rahmen eines Fachgesprächs die Ergebnisse analysiert und das Konzept überarbeitet und finalisiert werden.
Am Ende des Praxisprojekts sollten die Ergebnisse über Informationsmaterialien, Fallbeispiele sowie eine öffentliche Veranstaltung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Am 3. und 4. Juni 2023 hat Ali Özdil Studierenden in einem zweitägigen Blockseminar an der Goethe-Universität Frankfurt am Main einen Einblick in „Kultur- und Religionssensibilität" im Kontext der Pflege muslimischer Patient_innen in Krankenhäusern, Hospizen und Pflegeeinrichtungen in Deutschland gegeben.
Neben dem praktischen Erleben und der Ausbildung „transkultureller“ Kompetenzen der Seminarteilnehmenden wird als weiteres Ergebnis des Fellowships ein Dossier mit dem Titel „Die Qualifizierung von Multiplikator_innen für kultur- und religionssensible Pflege muslimischer Patient_innen“ erscheinen, das von der AIWG als „AIWG-Dossier“ veröffentlich wird.
Über Dr. Ali Özdil
Dr. Ali Özdil ist Islamwissenschaftler. Von 2002 bis 2022 war er Direktor des Islamischen Wissenschafts- und Bildungsinstituts e.V in Hamburg. Im Rahmen seiner Tätigkeit hat er sich vor allem mit der Beratung sowie Aus-, Weiter- und Fortbildung verschiedener Berufsgruppen, darunter Lehrer_innen, Imame, Bundespolizist_innen mit Kontakt zu Muslim_innen beschäftigt. Seit 2003 bietet Dr. Ali Özdil zudem Weiterbildungen in der kultur- und religionssensiblen Pflege für Ärzt_innen und Pfleger_innen an.
- Betül YimezAlumnaBetül YimezAlumna
"Vielfalt erkennen – Diversität stärken. Diversitätssensibilität als eine Kernkompetenz muslimischer Traditionen annehmen"
Betül Yimez war in der Zeit von September 2019 bis August 2020 Fulltime Praxisfellow an der AIWG. Kompetenzen wie Ambiguitätstoleranz und Diversitätssensibilität sind für ein friedliches Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft unumgänglich. Denn inklusivistische und pluralistische Haltungen sind weniger anfällig für abwertende Haltungen gegenüber andersdenkenden Menschen und Gruppen.
Ausgehend davon entwickelte Betül Yimez die Projektidee: "Vielfalt erkennen – Diversität stärken. Diversitätssensibilität als eine Kernkompetenz muslimischer Traditionen annehmen".
Im Rahmen ihres Projekts erarbeitete sie ein Workshop-Konzept, das Jugendliche stärker für Diversität sensibilisieren soll. Dabei konzentrierte sie sich zunächst auf die Zielgruppe muslimischer Jugendlicher, für die die eigene Religion häufig ein bedeutender Bezugspunkt ist. Aus diesem Grund war es für Betül Yimez wichtig, Religion und religiöse Inhalte als Ressource für die Bildungsarbeit mitzudenken und in die Entwicklung ihres Workshop-Konzepts zur Diversitätssensibilität zu integrieren.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Im engen Austausch mit der AIWG Longterm-Forschungsgruppe „Linked Open Tafsir“ konnte die Pädagogin von der wissenschaftlichen Expertise und den Forschungsergebnissen aus den islamisch-theologischen Studien profitieren. Gleichzeitig wurde es dadurch auch der AIWG-Forschungsgruppe möglich, wichtige inhaltliche Impulse aus der Praxis aufzunehmen.
Über Betül Yimez
Betül Yimez ist Erziehungswissenschaftlerin und an einer beruflichen Schule für Sozialwesen als Lehrkraft tätig. war bei dem theaterpädagogischen Verein Creative Change e. V. als pädagogische Leitung tätig. Sie arbeitete in theaterpädagogischen Vereinen, engagierte sich als Teamerin in Schulen zum Thema Demokratie und führte Fortbildungen für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte durch.
- Benedikt KastnerAlumnusBenedikt KastnerAlumnus
Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Islam in Deutschland
Benedikt Kastner war in der Zeit von August 2021 bis Juli 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Mit seinem Praxisprojekt hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, die Auswirkung von technologischen Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) auf das Leben von Muslim_innen in Deutschland, sichtbarer zu machen.
Die praxisnahe Bearbeitung von Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und Islam in Deutschland erfolgte dabei über einen Teilbereich des Blogs „Religion, Technologien und Künstliche Intelligenz“. Dieser ist an das Institut für Religionswissenschaft der Universität Heidelberg angeschlossen.
Das Projekt „Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und der Islam in Deutschland“ bot die Gelegenheit, verschiedene Perspektiven auf das Thema zusammenzubringen. So konnten Akteur_innen an der Schnittstelle von Wissenschaft, der muslimischen Zivilgesellschaft und religiöse Gemeinden zu Wort kommen. Interviews, Artikel und Diskussionsbeiträge transportierten die Veränderungen an die Öffentlichkeit.
Das Projekt lieferte die Möglichkeit, Einblicke in die von Technologien geprägte religiöse Realität von Muslim_innen in Deutschland zu erhalten und die gesammelten Kenntnisse für ein breites Publikum aufzubereiten. Dabei konzentrierte sich Benedikt Kastner nicht nur auf die Entwicklungen in Deutschland, sondern brachte eine international vergleichende Perspektive mit ein, indem er Interviews mit Expert_innen und Moscheegemeinden in Großbritannien führte.
Benedikt Kastner hat seine Beitrage auf dem Blog „Religion, Technologien und Künstliche Intelligenz“ veröffentlicht, der an das Institut für Religionswissenschaft der Universität Heidelberg angeschlossen ist.
Blog: Religion, Technologien und Künstliche Intelligenz
• Londoner Moscheen: Konsum, Branding und Religion
• Die Ahmadiyya: The Mission Visible through Media
• Mehr Sichtbarkeit durch Digitalisierung – Wie queere Muslim*innen in London digitale Medien nutzen
• Islamische Apps in Deutschland
• Berliner Moscheen Go Digital
• Eine Moschee in Zeiten von Corona
• Muslimische Influencer*innen• Corona sorgt für Digitalisierungsschub in Moscheegemeinden
Über Benedikt Kastner
Benedikt Kastner studierte von 2009 bis 2015 Religionswissenschaft und Philosophie an der Universität Heidelberg. Während seines Studiums entwickelte er einen Forschungsschwerpunkt zu dem Thema Religion, Medien und Technologien. Er wurde in Religionswissenschaft an der Universität Hamburg promoviert. In seiner Promotionsarbeit beschäftigte er sich mit der Frage, wie Authentizität im Branding von Achtsamkeits-Apps konzipiert wird. Im Sommer 2018 war er unter anderem Fulbright-Gastwissenschaftler am Center for Media, Religion and Culture an der University of Colorado Boulder. In seiner Freizeit engagiert er sich für den Umweltschutz.
- Bastian Musa GernerAlumnusBastian Musa GernerAlumnus
„Rap, zwei, drei Workshop – Leben in Deutschland mit Religion als Ressource“
Bastian Musa Gerner war in der Zeit von Oktober 2022 bis August 2023 Associated Praxisfellowship an der AIWG.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Im Rahmen eines von Bastian Musa Gerner veranstalteten Workshops sollten Jugendliche über ihre persönlichen Themen und Fragestellungen zunächst miteinander ins Gespräch kommen und dann eigene Songtexte verfassen. Die Songs wurden aufgezeichnet. Der Workshop sollte den Jugendlichen auch Gelegenheit dazu geben, in Kontakt und in Austausch mit Menschen aus Kunst, Musik, Religionsgemeinschaften, Politik und Polizei zu kommen und so die eigene Perspektive zu erweitern. In Vorbereitung auf seinen Workshop hat sich Bastian Musa Gerner mit Wissenschaftler_innen aus der Religionspädagogik und weiteren Expert_innen ausgetauscht.
Ziel des Praxisfellowships war es, einen kritischen Dialog über die Fragen der Jugendlichen anzustoßen und praktische Bezüge zu deren Lebensrealität herzustellen. Am Ende des Praxisfellowships ist eine Videodokumentation des Workshops entstanden. Es sind weitere Aktivitäten mit der wissenschaftlichen Begleitung des Praxisprojekts, Professorin Tuba Isik vom Berliner Institut für Islamische Theologie, nach Abschluss des Fellowships geplant.
Über Bastian Musa Gerner
Bastian Musa Gerner kommt aus Würzburg. Nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter für Bild und Ton arbeitete er als Sounddesigner beim Film in Berlin. Seit 2019 ist er als Senior Foley Artist bei Ubisoft in Düsseldorf in der Computerspiele-Branche tätig. Neben seinem Beruf rappt er seit mehr als 20 Jahren unter seinem Künstlernamen Musa Gerner. Sein erster Auftritt fand im Jahr 2000 statt. Bislang sind zwei Alben von ihm erschienen. Er engagiert sich zudem in der Jugendarbeit und bietet Hip-Hop-Workshops an.
- Baraa Abu El-KhairAlumnusBaraa Abu El-KhairAlumnus
"Imara-Projekt: Moscheen und Umweltschutz"
Von der Idee zum Projekt
Baraa Abu El-Khair war in der Zeit von April 2019 bis April 2020 Associated Praxisfellow an der AIWG. Sowohl im Rahmen seines zivilgesellschaftlichen Engagements als auch seines Praxisfellowships legt Baraa Abu El-Khair den Fokus auf das Potential von Moscheegemeinden für das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Ausgehend davon entwickelte Baraa Abu El-Khair die Projektidee „Imara-Projekt: Moscheen und Umweltschutz“.
Mit seinem Projekt verfolgte er das Ziel, Moscheegemeinden in Deutschland für die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) zu sensibilisieren und Ideen für ihre praxisnahe Umsetzung in den Gemeinden zu entwickeln. Im Austausch mit unterschiedlichen Moscheegemeinden fragte Baraa Abu El-Khair nach den Bedarfen und dem Potenzial hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Als Ergebnis seines Praxisprojekts entwickelte er konkrete Handlungsempfehlungen zur Realisierung ausgewählter SDGs in Moscheegemeinden. Mit der Bereitstellung dieser praktischen Empfehlungen konnten Gemeindeleitungen dazu angeregt werden, ihr Moscheeleben umweltfreundlicher zu gestalten und Gemeindemitglieder für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Im Hinblick auf die Sensibilisierungsarbeit in den Moscheegemeinden war es für Baraa Abu El-Khair wichtig, islamtheologische Bezugspunkte in seinem Projekt einzubinden. Er tauschte sich deshalb intensiv mit Wissenschaftler_innen der Islamisch-theologischen Studien aus, unter anderem auch im Rahmen des AIWG-Roundtables „Umweltschutz in Moscheen – Wie kann eine nachhaltige Zusammenarbeit aussehen?“ im Dezember 2021. 2022 veröffentlichte Baraa Abu El-Khair seine Handlungsempfehlung als Erstausgabe der AIWG-Praxisperspektiven mit dem Titel „Imara – Moscheen und Umweltschutz: Moscheegemeinden als Akteurinnen nachhaltiger Entwicklung.“ Die Publikation bildete gleichzeitig auch eine Diskussionsgrundlage für Wissenschaftler_innen, um umweltbezogene Fragen innerhalb der Islamisch-theologischen Studien anzuregen.
Die Publikation können Sie hier kostenfrei herunterladen.
Über Baraa Abu El-Khair
Baraa Abu El-Khair ist Wirtschaftsingenieur (M. Sc.) und im Bereich Erneuerbare Energieanlagen tätig. In seiner Freizeit engagiert er sich im Vorstand von NourEnergy e. V. und arbeitet mit über 30 Vereinsmitgliedern an Nachhaltigkeitsthemen mit besonderem Fokus auf soziale und bildende Organisationen. Dabei leitete er unter anderem die erfolgreiche Kampagne #RamadanPlastikfasten, an der sich bundesweit muslimische Organisationen und Individuen beteiligen.
Darüber hinaus ist er in der Jugendarbeit mit Muslim_innen zu Hause und hält seit vielen Jahren Vorträge zu gesellschaftsrelevanten Themen. Beispielsweise leitete er für drei Jahre den muslimischen Studierendenverein an der TU Darmstadt und organisierte dort das erste grüne Open Air Fastenbrechen, an dem über 2.500 Menschen teilnahmen.
- Atahan DemirelAlumnusAtahan DemirelAlumnus
„Vielfalt im Islam – eine Stimme für queere Muslim_innen“
Atahan Demirel war in der Zeit von Oktober 2022 bis August 2023 Associated Praxisfellowship an der AIWG.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Mit seinem Praxisprojekt „Vielfalt im Islam“ hat sich Atahan Demirel mit dem Thema „Queere Muslime in Deutschland“ auseinandergesetzt, indem er auf die verschiedenen Lebensrealitäten von queeren Muslim_innen aufmerksam gemacht und diese in Interviews selbst zu Wort hat kommen lassen hat. Die Ergebnisse der Interviews hat Atahan Demirel in einem Dossier zusammengetragen, das demnächst auf der Webseite der AIWG veröffentlicht wird.
Über Atahan Demirel
Atahan Demirel kommt aus Stuttgart und arbeitet als Referent in der politischen Kommunikation. Nebenbei engagiert er sich unter anderem bei der queer-muslimischen Vernetzungsgruppe „q*wir“ der Jungen Islam Konferenz. Im Rahmen seines zivilgesellschaftlichen Engagements setzt er sich gegen die Diskriminierung von queeren Muslim_innen und für deren gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein.
- Ass. iur. Said Haider, LL.M. (Kent)AlumnusAss. iur. Said Haider, LL.M. (Kent)Alumnus
"Digitalisierung der muslimischen Sozialen Arbeit. Zwischen Praxis und islamisch-theologischen Studien"
Said Haider war in der Zeit von Oktober 2018 bis Dezember 2019 Fulltime Praxisfellow an der AIWG.
Der ehemalige AIWG-Praxisfellow und Jurist Said Haider verfolgte mit seinem Praxisprojekt das Ziel, von Diskriminierung betroffene Menschen zu ermutigen, professionelle juristische Beratung und bei Bedarf seelsorgerische und/oder psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen. Mit seinem Chatbot „yana“ bekommen Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, anonym Informationen sowie eine Ersteinschätzung zu ihrem Fall. Der Chatbot ist barrierefrei zugänglich und rund um die Uhr verfügbar. Zur Newsmeldung
Said Haider hat den Chatbot in Zusammenarbeit mit Expert_innen aus den Bereichen Antidiskriminierung und IT entwickelt. Ein Hackathon gab dafür den Anstoß: Mit insgesamt 40 Teilnehmer_innen war das Event „Hack 4 Justice“ einer der Höhepunkte seines Praxisfellowships an der AIWG. Seine Arbeit wurde mittlerweile durch Nominierungen für den Deutschen Engagementpreis und verschiedene Stipendien, darunter von der Deutschlandstiftung Integration, anerkannt und ausgezeichnet.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Mithilfe seines Chatbots konnte Said Haider über die anonymisierte Erfassung von Diskriminierungsfällen gleichzeitig eine Datengrundlage für die Forschung schaffen. Somit leistete das Projekt einen Transfer von Erkenntnissen aus der Praxis in die Wissenschaft und umgekehrt.
Darüber hinaus soll die digitale Lösung zukünftig in die Arbeit von Wohlfahrtsverbänden und Antidiskriminierungsstellen eingebettet werden. Damit leistet das Projekt auch einen Beitrag für die praktische Arbeit mit Muslim_innen und ihrer Bedarfe.
Über Said Haider
Said Haider ist Volljurist und beschäftigt sich mit den Themen Recht, Digitalisierung und Integration. Er war Projektleiter unter anderem beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Hamburg e. V. und engagierte sich ehrenamtlich beim Zahnräder Netzwerk in leitender Position. Said Haider berät verschiedene Stiftungen und Vereine zu interkulturellen und interreligiösen Themen und engagiert sich darüber hinaus bei den „Datteltätern“
- Armin BegicAlumnusArmin BegicAlumnus
„Other Food Stories – Exploring Muslim-Jewish Cuisines “
Armin Begić war in der Zeit von Oktober 2022 bis August 2023 Associated Praxisfellowship an der AIWG.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
In einem Kochvideo ist Armin Begić gemeinsam mit verschiedenen Expert_innen der Rolle von Essen für jüdisch-muslimische Beziehungen auf den Grund gegangen: Welche Bedeutung besitzen bestimmte Gerichte, Essenstraditionen und Speisegebote für Muslim_innen und Jüd_innen hierbei? Welches Potenzial birgt die Auseinandersetzung von Muslim_innen und Jüd_innen mit den Essenstraditionen der jeweils Anderen? Und welche Rolle kommt Religion und Kultur im Speisealltag von Muslim_innen und Jüd_innen zu? Die Konzepterstellung für die Videos erfolgte im engen Austausch mit Wissenschaftler_innen aus den islamisch-theologischen Studien, der jüdischen Studien sowie anderen Expert_innen. Das Video wird demnächst veröffentlicht.
Über Armin Begić
Armin Begić studierte Islamische Studien und Gender Studies in Frankfurt am Main, Amman, Berlin und London. Er engagiert sich im interreligiösen Dialog, u.a. im jüdisch-muslimischen Dialog in Berlin. In seiner Freizeit kocht er gerne, entwickelt neue Rezepte und forscht zur Geschichte von Essen und Trinken in verschiedenen kulturellen Kontexten.
- Amir Mahmood AhmedAlumnusAmir Mahmood AhmedAlumnus
„Sozialbestattungen von Muslim_innen. Ein Leitfaden für die Praxis“
Von der Idee zum Projekt
Amir Mahmood Ahmed war in der Zeit von Januar 2021 bis Januar 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Als Bestatter mit dem Schwerpunkt islamische Bestattungen beobachtete er, dass der Tod eines geliebten Menschen Angehörige nicht nur psychisch, sondern auch finanziell in eine schwierige Situation brachte. Viele Menschen seien nicht in der Lage, die anfallenden Bestattungskosten zu tragen.
Auch wenn in solchen Fällen Sozialhilfeträger die Kosten übernehmen, stellte Amir Mahmood Ahmed fest, dass diese an teils sehr strengen Vorgaben zur Wirtschaftlichkeit gebunden sind und deshalb mancherorts besondere religionsbezogene Anforderungen nicht berücksichtigt werden, beispielsweise die islamische Totenwaschung oder die Vermeidung von Feuerbestattungen von Muslim_innen.
Ausgehend davon entwickelte Amir Mahmood Ahmed seine Projektidee „Sozialbestattungen von Muslim_innen. Ein Leitfaden für die Praxis“.
Sein Praxisprojekt hatte das Ziel, einen lösungsorientierten Leitfaden zu erstellen, der die Mindestanforderungen an eine muslimische Bestattung zusammenträgt. Der Leitfaden soll Bestatter_innen, Behörden und Entscheider_innen als Informationsgrundlage dienen.
Im ersten Schritt startete Amir Mahmood Ahmed eine Recherche über bereits vorliegende Ermessensentscheidungen von Behörden zu Sozialbestattungen von Verstorbenen muslimischen Glaubens. Dabei untersuchte er unter anderem, welche Probleme es bislang gab und wie diese gelöst werden konnten. Hierauf basierend erfolgte die Entwicklung des Leitfadens.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Amir Mahmood Ahmed tauschte sich mit Wissenschaftler_innen und zivilgesellschaftlichen Akteur_innen im Rahmen des AIWG Roundtables „Wandlungen islamischer Bestattungen in Deutschland“ am 24. Juni 2022 aus. Zudem war er Mitglied der AIWG Arbeitsgruppe „Islamische Bestattungen”, in der er sich regelmäßig mit anderen Praxisfellows und dem Forschungsfellow Prof. Dr. Thomas Lemmen traf und diskutierte. Gemeinsam beteiligten sich Praxisfellows und Forschungsfellow an der Friedhofsverwalter*innentagung „Muslimische Bestattungen auf Friedhöfen in Deutschland“ des Sepulkralkulturmuseums am 6. Oktober 2022 in Kassel, die in Kooperation mit der AIWG organisiert wurde.
Über Amir Mahmood Ahmed
Amir Mahmood Ahmed hat Islamische Studien an der Goethe-Universität Frankfurt am Main studiert. Er betreut hauptberuflich Muslim_innen in Bestattungsfragen. Oftmals hat er mit Menschen zu tun, die unter schwierigen sozioökonomischen Bedingungen leben und bei schweren Schicksalsschlägen, wie der Tod von Angehörigen, mit doppelter Belastung zu kämpfen haben.
- Abdelrahman Abu TuaimaAlumnusAbdelrahman Abu TuaimaAlumnus
Digitale Gemeinde – Nutzen digitaler Lösungen in der Praxis
Von der Idee zum Projekt
Abdelrahman Abu Tuaima war in der Zeit von Juli 2021 bis Juni 2022 Associated Praxisfellow an der AIWG. Durch sein ehrenamtliches Engagement in islamischen Religionsgemeinden stellte Abdelrahman Abu Tuaima fest, dass das Thema Digitalisierung innerhalb islamischer Gemeinden in Deutschland auf wachsendes Interesse stieß. Der Ausbruch der Corona-Pandemie verstärkte diesen Trend. Spätestens jetzt entdeckten religiöse Gemeinden die Vorzüge digitaler Lösungen, allerdings beobachtete Abdelrahman Abu Tuaima, dass die Digitalisierung in der Gemeindearbeit für viele noch „Neuland“ zu sein scheint. Ausgehend davon entwickelte der ehemalige Praxisfellow seine Projektidee: „Digitale Gemeinde – Nutzen digitaler Lösungen in der Praxis“.
Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
Die Ergebnisse seines Praxisfellowships werden in Form einer Webseite präsentiert, auf der sich Gemeinden praxisnah über das Thema Digitalisierung informieren können. Gemeindevertreter_innen werden von einem Chat-Bot dabei unterstützt, das passende digitale Tool für ihre Gemeinde und ihre Bedarfe auszuwählen.
Über Abdelrahman Abu Tuaima
Abdelrahman Abu Tuaima ist angehender Betriebswirt. Neben seinem Studium an der Hochschule Mainz arbeitet er im Risiko- und Qualitätsmanagement. Er ist in verschiedenen religiösen Gemeinden aktiv und engagiert sich dort hauptsächlich im Bereich der Digitalisierung und Technik. Außerdem leitet er einen Studierendenverein in Mainz und ist im Senatssauschuss für Akkreditierung an seiner Hochschule vertreten.