Aus Konflikten lernen: Zweiter MENTi-Jahrgang übt sich in Konfliktfähigkeit
Konflikte sind ein stetiger Begleiter des sozialen Miteinanders. Im alltagsprachlichen Gebrauch genießt der Begriff „Konflikt“ jedoch einen negativen Ruf. Die Trainerin und Mediatorin Sosan Azad von der „Streit Entknoten GmbH“ hat unseren Mentees des zweiten Jahrgangs in einem zweitägigen Workshop gezeigt, dass Konflikte wichtiger Bestandteil des Miteinanders sein können.
Nach einer langen pandemiebedingten digitalen Phase traf sich der zweite MENTi-Jahrgang am 30. und 31. Juli 2021 das erste Mal wieder in Präsenz. Unter Beachtung der gegenwärtigen Corona-Hygienekonzepte der Goethe-Universität Frankfurt konnten sich unsere Mentees auf zwei Tage voller Reflexion und Austausch freuen.
„Weg mit deiner Lösung, sie wär‘ der Tod für mein Problem.“
In einer interessanten Kennenlernrunde am ersten Tag des Workshops wollte unsere Trainerin Frau Azad von den Teilnehmer_innen wissen, wie sie zu ihrem Namen gekommen sind und ob es bei der Namensgebung bereits Konflikte, etwa zwischen Eltern oder Großeltern gab. Tatsächlich war für die ein oder andere Person die Namensgebung ein kleiner Konfliktfall in der Familie. Nach wessen Mutter/Vater wird das Kind benannt? Wer darf mitreden? Damit führte uns Frau Azad vor Augen, dass kleinere und größere Konflikte uns bereits seit der Geburt mit der Namensgebung begleiten und Bestandteil sozialer Aushandlungen sind.
Ein interessanter Perspektivenwechsel war der Hinweis, dass Konflikte auch immer einer Form des zwischenmenschlichen Kontaktes darstellen: „So lange der Konflikt da war, waren wir im Kontakt“ betonte Frau Azad.
In einer Blitzrunde erkundigte sich die Trainerin nach den unterschiedlichen Assoziationen, die unsere Mentees mit dem Begriff „Konflikt“ haben. Die Antworten waren zunächst geprägt von negativen emotionalen und physischen Begleiterscheinungen bei dem Gedanken an Konflikte.
Mit ausführlichen und lebensnahen Beispielen zu unterschiedlichen Formen von Konflikten und Perspektiven auf Konfliktlösungen sowie dem Umgang mit unterschiedlichen Konfliktsprachen diskutierten und reflektierten unsere Mentees ausführlich über eigene Konflikterfahrungen.
Lebensnahe Übungen
Am zweiten Tag des Workshops legte die Trainerin ihren Fokus auf die Bedürfnisse und Lebensrealitäten unserer Mentees. Hierzu sammelte Frau Azad von unseren Mentees Wünsche zum Thema Konfliktumgang und Beispiele aus dem eigenen Alltag, in denen die Mentees nicht wussten, wie sie mit dem entsprechenden Konflikt umgehen sollten.
Frau Azad führte entlang dieser lebensechten Übungen vor, welche kommunikativen Ebenen sich in diesen unterschiedlichen Konflikten überlappen und worauf die Mentees achten können, um zukünftig einen besseren Umgang mit ähnlichen Konflikten zu finden.
Über das Mentoring-Programm der AIWG
Aktuell betreut die AIWG drei Jahrgänge in ihrem Mentoring-Programm MENTi. Insgesamt konnten bereits 50 Tandems erfolgreich zusammengeführt werden.