Islam in Wissenschaft und Gesellschaft: AIWG schreibt innovative Formate für Theorie und Praxis aus
Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) schreibt bis zum 30. April Forschungsgruppen und Kooperationsprojekte aus. Die Formate richten sich an Angehörige der islamisch-theologischen Studien, Wissenschaftler_innen anderer Fächer oder Akteure aus der muslimischen Zivilgesellschaft. Sie sollen die wissenschaftliche Etablierung der islamisch-theologischen Studien in Deutschland fördern und den Austausch des Fachs mit der Gesellschaft stärken. Damit möchte die AIWG eine bestehende Lücke in der theoretischen und praktischen Beschäftigung mit Fragen zum Islam in Deutschland schließen.
Frankfurt am Main, 21. Februar 2018. Die zukünftigen Forschungsgruppen sollen die folgenden Voraussetzungen erfüllen: standortübergreifend zum Islam in Deutschland forschen, Wissenschaftler_innen und Praktiker_innen im muslimischen Feld in den gemeinsamen Austausch bringen, die Islamische Theologie in interdisziplinäre und internationale Wissenschaftsdiskursen einbringen. Wissenschaftler_innen verschiedener universitärer Standorte der islamisch-theologischen Studien setzen sich dabei mit grundlegenden Forschungsthemen zum Islam in Deutschland auseinander und binden Expert_innen aus der muslimischen Zivilgesellschaft in die Arbeit ein.
Die Kooperationsprojekte ermöglichen Akteur_innen der muslimischen Zivilgesellschaft, gemeinsam mit Wissenschaftler_innen der islamisch-theologischen Studien konkrete Themen des Islams in Deutschland zu bearbeiten. Insbesondere sind hier Multiplikator_innen, Initiativen und Institutionen aus dem muslimischen Feld dazu aufgerufen, gemeinsam mit Angehörigen der islamisch-theologischen Studien Anträge zu stellen.
Dazu erklärt Prof. Dr. Muna Tatari, Co-Sprecherin des AIWG-Boards und Leiterin des Seminars für Islamische Theologie an der Universität Paderborn: „Von den ausgeschriebenen Formaten versprechen wir uns, dass sie die Etablierung der islamisch-theologischen Studien an deutschen Hochschulen stärken. Gleichzeitig sollen sie den Dialog zwischen Fach und Gesellschaft fördern. Denn wir brauchen insbesondere mehr Zusammenarbeit zwischen der Islamischen Theologie und der muslimischen Zivilgesellschaft, um gemeinsam Antworten auf Fragen des Islams in Deutschland geben zu können.“
Prof. Dr. Bekim Agai, Direktor der AIWG, betont: „Mit beiden Formaten geht die AIWG neue Wege in der Forschung zum Islam in Deutschland. Wir schließen damit eine wichtige Lücke in der bestehenden wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Islam, indem wir standortübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen und praktische Perspektiven in die Forschung einbinden.“
Anträge können bis zum 30. April 2018 eingereicht werden. Die AIWG wird zudem in Kürze weitere Formate ausschreiben, die dem Austausch zwischen islamisch-theologischen Studien, muslimischer Zivilgesellschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen dienen. Dazu zählen ein Mentoring-Programm für den Nachwuchs aus Wissenschaft und muslimischer Zivilgesellschaft sowie Akademie-Gespräche, in denen sich Akteur_innen aus der muslimischen Zivilgesellschaft, der Islamischen Theologie sowie weiteren gesellschaftlichen Bereichen zu islambezogenen Themen austauschen können.
Ihr Ansprechpartner für Presseanfragen:
Dr. Jan Felix Engelhardt, Geschäftsführer
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG)
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Varrentrappstr. 40-42
60486 Frankfurt am Main
E-Mail: engelhardt@aiwg.de
Über die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG):
Die AIWG ist eine universitäre Plattform für Forschung und Transfer in islamisch-theologischen Fach- und Gesellschaftsfragen. Sie ermöglicht überregionale Kooperationen und Austausch zwischen Wissenschaftler_innen der islamisch-theologischen Studien und benachbarter Fächer sowie Akteur_innen aus der muslimischen Zivilgesellschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen. Damit stärkt sie die wissenschaftliche Etablierung der islamisch-theologischen Studien in Deutschland, fördert den Transfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und trägt zur Versachlichung von Islam-Diskursen bei. Die AIWG wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Stiftung Mercator. Die Geschäftsstelle ist an der Universität Frankfurt angesiedelt.