Die AIWG veranstaltete am Donnerstag, den 2. April 2020, ihren ersten digitalen Roundtable. Unter dem Titel „Herausforderung Corona-Pandemie. Digitalisierung der Lehre in den islamisch-theologischen Studien“ stand der dreizehnte Roundtable ganz im Zeichen von Corona. Insgesamt diskutierten 18 Wissenschaftler_innen und Lehrende aus den verschiedenen Standorten der islamisch-theologischen Studien über die aktuelle Situation an den Universitäten, weil diese in Teilen oder ganz eine Digitalisierung der Lehre im kommenden Semester erforderlich macht.
Alle Teilnehmenden waren sich darüber einig, dass eine Digitalisierung der Lehre im kommenden Semester überall stattfinden werde und ein standortübergreifender Austausch für die Realisierung dieses ambitionierten Zieles sehr willkommen sei. Eine durch die AIWG koordinierte Möglichkeit zur Vernetzung von Lehrangeboten oder themenfokussierte Arbeitsgruppen seien vorstellbar.
Diskutiert wurde in der Runde über Erfahrungen mit geeigneten technischen Tools und ihr didaktischer Einsatz in der digitalen Lehre. Dies wurde am Beispiel der Arabischlehre besprochen. Diese teile sich auf in die Komponenten Wissensvermittlung, Betreuung und Aktivierung der Studierenden. In den beiden ersten Komponenten seien digitale Angebote gut einsetzbar.
Didaktisch-technische Herausforderungen der Lehre
Über die Sprachlehre hinweg sei es allerdings die größte Herausforderung, die Interaktivität und Aktivierung der Studierenden zu gewährleisten Die technischen Lösungen seien dabei genau abzustimmen auf Art und Inhalt/Methodik der Lehre (Vorlesung, Proseminar). Unter den Diskutierenden zeigte sich ein hohes Bewusstsein für die jeweilige didaktisch-technische Herausforderung und Vorerfahrungen konnten geteilt werden.
Bei allen einzusetzenden technischen Tools seien auch Fragen zu Rechtssicherheit, Zuverlässigkeit und Datenschutz zu klären. Welche Inhalte in welchem Umfang digital verfügbar gemacht werden dürfen wurde ebenfalls diskutiert. In diesem Kontext spiele auch eine Rolle, wie die Dokumente sicher und auf welchen Plattformen für alle verfügbar gemacht werden könnten. Hierbei zeigte sich, dass diese Lösungen von Universität zu Universität sehr unterschiedlich ausfallen.
AIWG unterstützt weiteren gemeinsamen Austausch
Die Vertreter_innen der islamisch-theologischen Studien äußerten den Wunsch, auf der inhaltlichen Ebene gemeinsame Lösungen zu entwickeln und sich hierüber verstärkt auszutauschen. Lösungen wären etwa eine gemeinsame Plattform zum Austausch von Lehrmaterialien oder Co-Teaching Ansätze. Die AIWG nimmt die Diskussion und benannten Leerstellen im Austausch auf und wird gemeinsam mit allen Beteiligten weitere konkrete Schritte für die gemeinsame Herausforderung der Digitalisierung der islamisch-theologischen Studien erarbeiten. Dazu wird sich die AIWG regelmäßig mit den Standorten der islamisch-theologischen Studien austauschen.
Der AIWG-Roundtable bietet eine Plattform für den intensiven, vertrauensvollen Austausch und die Entwicklung von Lösungen zu gesellschaftsrelevanten Fragen des Islams in Deutschland. Weitere Informationen finden Sie hier.