Muslimische Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre unterrepräsentiert
Unter dem Titel „Chancen und Perspektiven von muslimischen Frauen in der islamischen Theologie und in Nachbardisziplinen“ hat die AIWG Anfang Juni ihren zwanzigsten Roundtable veranstaltet. 16 Wissenschaftlerinnen aus den islamischen Studien und benachbarten Disziplinen diskutierten Bedarfe, Chancen und Perspektiven von muslimischen Frauen als Wissenschaftlerinnen an deutschen Hochschulen.
Einigkeit bestand bei allen Teilnehmerinnen darüber, dass Frauen an den Hochschulen nicht nur in den islamisch-theologischen Studien mit besonderen strukturellen und gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Während der Anteil an Studentinnen insgesamt etwa dreiviertel der Studierendenschaft ausmacht, gelangen verhältnismäßig nur sehr wenige Frauen in höhere wissenschaftliche Positionen.
Strukturelle Barrieren bremsen wissenschaftliche Karriere muslimischer Frauen
Besonders strukturelle Barrieren hemmten die Aufnahme von Frauen in höhere Positionen, so das Fazit. Die Teilnehmerinnen diskutierten, durch welche Maßnahmen der Zugang von Frauen in höhere Positionen verbessert werden könnte. Vorgeschlagen wurde unter anderem Netzwerke mit Frauen aus anderen Wissenschaftsdisziplinen zu schaffen. Zudem wurde ein verstärkter Bedarf an Forschung zu genderbezogenen Fragen identifiziert. Abschließend wurde darüber diskutiert, welche Rolle die AIWG bei zukünftig geplanten Aktivitäten zur Stärkung der Positionen von muslimischen Frauen in Forschung und Lehre im Hochschulbetrieb spielen kann.
Über den AIWG Roundtable
Der AIWG-Roundtable bietet eine Plattform für den intensiven, vertrauensvollen Austausch und die Entwicklung von Lösungen zu gesellschaftsrelevanten Fragen des Islams in Deutschland. Weitere Informationen finden Sie hier.