AIWG unterstützt „Hessisches Plädoyer für ein solidarisches Zusammenleben“
Ein breites Bündnis der hessischen Zivilgesellschaft hat am Freitag, den 10. Mai, bei einer Pressekonferenz im Hessischen Landtag das „Hessische Plädoyer für ein solidarisches Zusammenleben“ vorgestellt. Das Fünf-Punkte-Programm warnt vor aktuellen fremdenfeindlichen Entwicklungen und betont, wie wichtig es sei, für demokratische Werte und eine offene Gesellschaft einzustehen. Unser Akademiedirektor, Prof. Dr. Bekim Agai, gehört – stellvertretend für die AIWG – zu den 48 Erstunterzeichner_innen.
Auf der Pressekonferenz haben führende Persönlichkeiten aus Verbänden und Institutionen, kommunalen Spitzenverbänden, Religionsgemeinschaften und Kirchen, Wirtschaft, Gewerkschaften, Wohlfahrt, Sport, Kunst und Kultur ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt gesetzt. Ihr Plädoyer richtet sich gegen die politische Diskursverschiebung, aufgrund derer Rassismus, Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit zunehmend gesellschaftsfähig würden. Sandro Witt, stellvertretender Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, rief die „große schweigende Masse“ zu einem Schulterschluss auf: „Der Austausch von sachlichen Argumenten, das gemeinsame Suchen nach einem Konsens gehören zu einer funktionierenden Demokratie dazu und beleben sie. Seit einigen Jahren dominieren aber oftmals nur noch drastische und überzogene Darstellungen – oder plumpe Beleidigungen des politischen Gegenübers durch Rechte.“
„Als Religionsgemeinschaften treten wir dem europaweit zunehmenden Rassismus, dem Antisemitismus und anderen Formen von Menschenfeindlichkeit entschieden entgegen. Denn gemeinsam stehen wir für das Prinzip ein, wonach ein jeder Mensch – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Geschlecht – im Bilde Gottes geschaffen wurde und damit eine unveräußerliche Würde besitzt,“ betonte Daniel Neumann, Direktor des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen. Das Bündnis hebt deshalb hervor, dass der erste Artikel des Grundgesetzes – die Menschenwürde ist unantastbar – nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus nicht verhandelbar sei. Die Solidargemeinschaft müsse für eine offene und demokratische Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit und das Recht auf Asyl eintreten, um nationalistische Tendenzen und den Angriff auf zentrale demokratische Ideale abzuwehren.
Die Presseinformation im Wortlaut finden Sie hier.
sisch