AIWG veröffentlicht Konferenzbericht zur Ausbildung muslimisch-religiösen Personals
Unter dem Titel „Approaches to Cooperation between the State and Muslim Communities: Training of Muslim Religious Professionals in Europe“ hat die AIWG heute ihren Konferenzbericht veröffentlicht. Der Bericht fasst alle wichtigen Ergebnisse und Informationen der gleichnamigen internationalen Konferenz vom Juni 2021 in Berlin zusammen, die die AIWG im Rahmen ihres Internationalen Programms initiiert hatte. Ausgewählte Expert_innen aus dem In- und Ausland diskutierten auf der vom Auswärtigen Amt geförderten Konferenz darüber, wie die inländische Ausbildung muslimisch-religiösen Personals verbessert werden kann. (For English version please click here)
Die Teilnehmer_innen aus insgesamt 14 Ländern diskutierten auf der zweitägigen Konferenz wie die Herausforderungen im Bereich der Ausbildung und der Arbeitsbedingungen des religiösen Personals im Inland mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln am besten zu bewältigen seien. Neben dem Austausch zu unterschiedlichen Kooperationsmodellen zwischen Staat und muslimischen Gemeinschaften in Europa wurden verschiedene nationale und transnationale Ausbildungsprogramme vorgestellt.
Im vorliegenden Konferenzbericht werden die Ergebnisse dieses Austauschs detailliert präsentiert; hier ein Vorgeschmack:
- Es zeichnete sich ein Konsens ab, dass das Thema für verschiedene Seiten von zunehmender Bedeutung ist und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen europäischen Staaten und islamischen Gemeinschaften als entscheidend erachtet wird.
- Es wurde aber auch deutlich, dass sich eine gemeinsame Interessensbasis, die eine wichtige Voraussetzung für einen zielgerichteten Austausch und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist, nicht von selbst ergibt und bewusst erarbeitet werden muss.
- Regierungsvertreter_innen erkennen die Herausforderung, sich an verändernde Rahmenbedingungen eines pluralisierten religiösen und fortschreitend diversifizierten Feldes anzupassen, um den Bedürfnissen einer wachsenden muslimischen Bevölkerung gerecht zu werden und gleichzeitig den Grundsatz der Säkularität zu wahren.
- Weiterhin haben verschiedene Vertreter_innen von Religionsgemeinschaften die jüngsten staatlichen Eingriffe in religiöse Angelegenheiten durchaus kritisch beobachtet.
- Mehrere Wissenschaftler_innen betonten, dass angemessene Lösungen und nachhaltige Maßnahmen für die Gesamtgesellschaft, eines gut geplanten, vertrauensvollen Austauschs zwischen Vertreter_innen beider Bereiche, staatlich und gemeinschaftlich, bedürfen. Dieser Austausch muss im besten Fall Moderation und Orientierung ermöglichen.
Der Konferenzbericht bietet außerdem eine Zusammenfassung des bisherigen Diskurses sowie auch einen kurzen Ausblick auf zukünftige Themenschwerpunkte. Teilnehmende des Internationalen Programms als auch Interessierte aus Wissenschaft und Öffentlichkeit können also gleichermaßen profitieren.
„Der Bericht fasst die vielen Facetten des Themas zusammen, die auf der Konferenz mit Beispielen aus verschiedenen Ländern beleuchtet wurden. Er ermöglicht allen Interessierten einen Einblick in die laufende Diskussion, die in verschiedenen Regionen Europas aktuell ist und ähnlich verläuft,“ so Dr. Raida Chbib, Geschäftsführerin der AIWG.
Die vom Auswärtigen Amt finanzierte internationale Konferenz leistet einen wichtigen Beitrag zum Austausch und zur Vernetzung von Institutionen und Akteur_innen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Der englischsprachige Konferenzbericht kann ab sofort hier auf der Webseite der AIWG heruntergeladen werden.
Eine Übersicht aller bisher veröffentlichten Berichte und Publikationen finden Sie hier.
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