AIWG veröffentlicht internationalen Bericht zur „Ausbildung Muslimisch-religiösen Personals in Europa und Nordamerika“
Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft an der Goethe-Universität Frankfurt hat heute einen ländervergleichenden Bericht zur „Ausbildung Muslimisch-religiösen Personals in Europa und Nordamerika“ herausgegeben. Verfasst wurde der Bericht von Dr. Niels Valdemar Vinding und Dr. Raida Chbib unter Mitwirkung von zehn weiteren Expert_innen aus Europa und den USA. For English version please click here.
Der Bericht schließt an die intensiven Expertendiskussionen im Rahmen des Internationalen Programms der AIWG an, welche einen intensiven Austausch zwischen Akteur_innen aus Politik, Gesellschaft/Religionsgemeinschaften und Wissenschaft zu Themen muslimischen Lebens und islamischer Wissensproduktion in Europa und Nordamerika ermöglichen. Der internationale Bericht vertieft im Ländervergleich das Thema der vergangenen internationalen Konferenzen der AIWG in Frankfurt und Berlin 2019, die sich Fragen zur muslimischen Seelsorge und zur inländischen Ausbildung muslimischen Religionspersonals gewidmet haben. Diese wurden vom Auswärtigen Amt gefördert.
Die Autor_innen zeigen im Report Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der inländischen Ausbildung muslimisch-religiösen Personals und deren Arbeitsbedingungen auf, heben institutionelle Best-Practice Beispiele hervor und fassen Empfehlungen basierend auf den bisherigen Erfahrungen aus verschiedenen Ländern zusammen. Damit reflektiert der Bericht eine fortdauernde konstruktive Diskussion über nationale und institutionelle Grenzen hinweg, die von der AIWG aus organisiert und dokumentiert wird.
Empfehlungen für die Ausbildung
muslimisch-religiösen Personals
Für eine bessere und nachhaltigere Entwicklung der Ausbildung von muslimisch-religiösen Personals in Europa und Nordamerika sprechen die Autor_innen unter anderem folgende Empfehlungen aus:
- Zur besseren Abstimmung und Lösung verschiedener Fragen der inländischen Ausbildung und Beschäftigung muslimischen Religionspersonals sollten Dialogplattformen zwischen Vertreter_innen staatlicher Institutionen und islamischer Glaubensgemeinschaften geschaffen oder bestehende ausgebaut werden. Darüber können wichtige Fragen, die einer Kooperation bedürfen, auf Augenhöhe diskutiert und wechselseitiges Vertrauen aufgebaut werden.
- Möglichkeiten der besseren Finanzierung einer adäquaten Beschäftigung muslimisch-religiösen Personals an öffentlichen Institutionen sowie in Glaubensgemeinschaften wären auszuloten
- Die staatliche Förderung von Ausbildungsprogrammen sollte nach gegebenen religionsrechtlichen Möglichkeiten vorangebracht werden.
- Um muslimisch-religiöses Personal optimal auf sein vielfältiges Einsatzgebiet vorzubereiten, sollten Ausbildungsprogramme sowohl eine fundierte theologische Ausbildung bereitstellen, als auch zusätzliches Fachwissen vermitteln, welches zur Bewältigung der jeweiligen Funktionen nötig ist.
- Netzwerkbildung sowie ein internationaler Austausch, speziell unter Imamen und Seelsorger_innen.
- Die länderübergreifende Zusammenarbeit von Wissenschaftler_innen in gemeinsamen Initiativen fortzusetzen.
Der Report und dessen Ergebnisse werden auf dem internationalen Workshop in Frankfurt am Main im Dezember 2020 vorgestellt und diskutiert. Ab sofort kann der internationale Bericht hier kostenlos heruntergeladen werden.
Das Auswärtige Amt und das BMBF haben diese Publikation gemeinsam gefördert.
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